Dresdens Trainer Maik Walpurgis veränderte seine Startelf nach dem 2:0-Auswärtssieg zum Einstand beim SSV Jahn Regensburg auf nur einer Position: Im komptakten System, aus dem die Sachsen schnell umschalten sollten, ersetzte Wahlqvist Kreuzer im rechten Mittelfeld.
Hamburgs Coach Christian Titz wechselte nach dem 3:2 über den 1. FC Heidenheim viermal: Neben Hattrick-Schütze Lasogga rückten Vagnoman, Bates und Moritz in die Anfangsformation. Lacroix, Steinmann, Mangala und Hwang machten Platz.
In der mit 30.723 Zuschauern fast ausverkauften Arena, die zum dritten Mal in der Dresdner Vereinsgeschichte wieder "Rudolf-Harbig-Stadion" heißt , begann der HSV vom Anstoß weg forscher. Doch Dynamos Mittelstürmer Koné deutete bereits nach vier Minuten an, wie schnell und gefährlich er mit Ball am Fuß sein kann. Die erste Szene konnten Bates und van Drongelen noch entschärfen, anschließend bekamen die Rothosen immer mehr Probleme mit dem Umschaltspiel der Hausherren. Heise (10.), Koné (11., 12.) und Duljevic (19.) näherten sich an.
Koné trifft - und wird zurückgepfiffen
2. Bundesliga, 5. Spieltag
In der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs wurde der HSV wieder balldominanter, konnte aber kaum Torgefahr entwickeln. Lasogga, mit fünf Treffern bisher bester HSV-Torjäger, war noch kein Faktor. Der agile Linksverteidiger Santos probierte es mit einem direkten Eckstoß, Schubert konnte den guten Versuch über den Querbalken lenken (35.). Sechs Zeigerumdrehungen später hätte wiederum Hamalainen eine Ecke der Hausherren veredeln können - doch der aufgerückte Verteidiger köpfte technisch mangelhaft aus wenigen Metern vorbei. Teamkollege Koné ließ nur Minuten später den Ball im Netz zappeln und die sächsischen Fans jubeln, doch weil er beim Zuspiel von Wahlqvist in der verbotenen Zone gestanden haben soll, wurde der Rechtsfuß zurückgepfiffen - eine knifflige Entscheidung (44.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs zog sich Dresden etwas weiter zurück und ließ die Hamburger kommen, die sich dabei mitunter etwas behäbig anstellten. Ganz im Gegenteil der brandgefährliche Koné, der nach einem langen Ball, den er zwischen van Drongelen und Bates fein mit der Brust annahm, das lange Eck mit seiner Direktabnahme nur haarscharf verpasste (59.). Nachdem der für Hamburg eingewechselte Hwang doppelt aus spitzem Winkel scheiterte (61.), verzog auch SGD-Kapitän Hartmann nach einem Standard aus elf Metern volley (64.).
Nikolaou fatal, Hwang eiskalt
In der Folge ging es hin und her: Zunächst fiel der erste Treffer der Partie. Der HSV griff über links an, Dresdens Nikolaou "klärte" fahrlässig - seine Hackenabwehr wurde zur Vorlage für Hwang, der nicht lange fackelte und die Kugel ins Kreuzeck donnerte - sein Tor-Debüt (68.)! Fünf Minuten später verpasste der aufgerückte Verteidiger Dumic den Ausgleich, als er aus wenigen Metern Pollersbeck in die Arme köpfte. Im Gegenzug verpasste Narey die Vorentscheidung, aus spitzem Winkel klatschte sein Linksschuss an den Außenpfosten (74.).
In einer wilden Schlussphase verpasste Dynamo, obwohl die Hamburger Pollersbeck und van Drongelen mehrfach klären mussten, den Ausgleich. Auch Heises Distanzkracher verfehlte sein Ziel (86.). Die Rothosen, die sich in den brenzligsten Phasen aber auch immer wieder befreien konnten, nahmen am Ende aber alle drei Zähler mit nach Hamburg. Da konnte es sich Lasogga in der Nachspielzeit sogar erlauben, einen von Narey herausgeholten Foulelfmeter zu vergeben (90.+4).
Durch den knappen Sieg in Sachsen springt der Bundesliga-Absteiger auf den ersten Platz, Dresden bleibt mit sechs Punkten nach fünf Spieltagen im unteren Tabellenmittelfeld hängen.
Die SGD ist bereits am Samstagnachmittag (13 Uhr) wieder gefordert und empfängt den SV Darmstadt 98. Der HSV hat am Sonntag (13.30 Uhr) Jahn Regensburg zu Gast.