Darmstadts Trainer Torsten Frings wechselte nach der 1:2-Niederlage gegen den VfL Bochum einmal: Lacazette rutschte für Kamavuaka (Bank) in die Startelf.
Bielefelds Coach Jeff Saibene nahm im Vergleich zur 0:4-Pleite gegen Duisburg zwei Veränderungen vor: Dick und Staude wurden von Teixeira und Hemlein auf die Reservebank verdrängt.
Beide Teams begegneten sich in den Anfangsminuten auf Augenhöhe, beharkten sich im Mittelfeld und lauerten auf die jeweilige Umschaltsituation. Die Gäste aus Bielefeld, die im 4-4-2 aufliefen, versteckten sich nicht, suchten den Weg in die Spitze, schafften es zunächst aber ebenso wenig wie die Hausherren, gefährliche Aktionen zu kreieren.
Großkreutz eröffnet wilde Minuten
Während in der ersten halben Stunde bis auf einen Hartherz-Abschluss (15.) gefährliche Angriffe quasi Mangelware blieben - vielmehr bestimmte intensive Zweikampfführung das Geschehen -, ging es ab der 30. Minute Schlag auf Schlag: Zunächst brachte Voglsammer die Arminia nach einem kurz ausgeführten Eckball in Front. Vom Anstoß weg glichen die Lilien allerdings aus: Großkreutz umkurvte nach Vorlage von Sobiech Keeper Ortega und schob ins verwaiste Gehäuse ein (31.).
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Vom unmittelbaren Ausgleich angestachelt, drängten die Gäste aus Ostwestfalen weiter in die Offensive und belohnten sich mit dem zweiten Treffer: Teixeira flankte aus dem rechten Halbfeld, Klos setzte sich im Zentrum gegen Höhn und Sirigu durch und köpfte die Kugel in die Maschen (35.). Das Gesamtbild der Partie hatte sich komplett geändert, bis zur Pause hatten Voglsammer (39.) und Hartherz (41.) für Bielefeld sowie Lacazette (45.) und Großkreutz (45.+3) gute Chancen auf weitere Tore, scheiterten aber allesamt knapp.
Höhn gleicht per Kopfball aus
Nach dem Seitenwechsel suchten beide Mannschaften direkt wieder den Weg in die Spitze. Vor allem Darmstadt hatte sich mit einem Doppelwechsel Platte/Kamavuaka für Mehlem/Lacazette deutlich offensiver positioniert und wurde für dieses Risiko auch früh belohnt: Nach einem Freistoß von Kempe verlängerte Sulu auf Höhn, der den Ball aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie drückte (53.). Dass die Umstellung der Darmstädter auf zwei Spitzen Früchte trug, merkte man auch in der Folge: Defensiv standen die Lilien sicher und ließen bis auf einen Hemlein-Kopfball nicht mehr viel zu (54.).
Sobiech mit der Entscheidung, Brandy mit Ergebniskosmetik
Stattdessen nahm die Frings-Elf peu à peu das Heft des Handelns in die Hand, drängte die Bielefelder in die eigene Hälfte und drehte folgerichtig die Partie: Erneut durfte Großkreutz jubeln, der im Strafraum Texeira umkurvt und gekonnt zum 3:2 geschlenzt hatte (64.). Der dritte Treffer zeigte Wirkung bei den Gästen von der Alm - es spielte quasi nur noch Darmstadt. Platte (68.) und Kempe (81.) hatten Chancen auf die vorzeitige Entscheidung, dies blieb aber letztlich Sobiech vorbehalten, der mit dem 4:2 in der 84. Minute den Deckel draufmachte. Quasi mit dem Schlusspfiff erzielte Brandy noch den Anschluss, unmittelbar danach war Schluss (90.+3).
Darmstadt spielt am Mittwoch (18.30 Uhr) in Heidenheim. Bielefeld ist gleichzeitig zu Gast bei Dynamo Dresden.