Darmstadts Trainer Torsten Frings verzichtete im Vergleich zum 2:1 beim MSV Duisburg auf Veränderungen an seiner Startelf.
VfL-Coach Ismail Atalan tauschte nach dem 3:2 gegen Dynamo Dresden vor der Länderspielpause dreimal durch: Dornebusch kam zwischen den Pfosten für den verletzten Riemann (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) zu seinem Liga-Debüt, auch Neuzugang Sam feierte seine Premiere (für Gündüz). Darüber hinaus vertraute Atalan auf Merkel, der Eisfeld ersetzte.
Darmstadt nutzt seine Standardstärke
Zu Beginn trat Bochum selbstbewusst auf, scheute nicht das Risiko und suchte den Weg nach vorne. Beinahe wäre der VfL dafür belohnt worden, doch nach Höhns Schnitzer zögerte Kruse einen Tick zu lange (4.). In der Folge musste Darmstadt mehr machen - und sie machten mehr: Speziell über die aktive rechte Seite mit Sirigu und Kempe wurde es immer wieder gefährlich. Zwingende Chancen blieben allerdings Mangelware, zu oft traf auch SVD-Spielgestalter Mehlem die falschen Entscheidungen. Dann aber wurde der ehemalige Karlsruher mal zwingend, seinen Schuss aus spitzem Winkel lenkte Dornebusch zur Ecke. Diese wurde teuer für die Gäste: Kempe fand den völlig alleine gelassenen Sulu, der Kopfball des Kapitäns landete butterweich im langen Eck - 1:0 (24.).
Sam & Co. wirkungslos
Anschließend ließen es die Gastgeber deutlich gemächlicher angehen, gewährten dem VfL mehr Ballbesitz und mehr Räume. Bochums Problem dabei: Sam & Co. wussten zu selten etwas damit anzufangen. So ging es völlig zurecht mit einem 1:0 für die Frings-Elf, die hinten stets dicht hielt, in die Kabine.
Joker Diamantakos zielt zu hoch
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Mit dem Seitenwechsel brachte Atalan auch noch Diamantakos, womit die Marschroute für die zweiten 45 Minuten gesetzt war. Die Gastgeber wurden aber zuerst wieder gefährlich: Ein Kempe-Freistoß segelte an den zweiten Pfosten, wo der völlig freie Sobiech neben den Ball schlug (52.). Bochum antwortete in Person von Diamantakos, der allerdings aus der Drehung zu hoch zielte (60.).
Bastians große Geste
Drei Minuten später wurde es richtig kurios: Bastians ging im Strafraum zu Boden, Referee Benedikt Kempkes zeigte auf den Punkt. Es entstand eine große Rudelbildung, nach der der VfL-Kapitän eine Schwalbe gestand - der Strafstoß wurde zurückgenommen (63.). Die Gäste schnupperten trotzdem am Ausgleich, allerdings versagten Hinterseer frei vor Heuer Fernandes die Nerven (65.).
Kruse bleibt ganz cool
Anschließend verloren die Gäste ihren Faden, Darmstadt erkannte die Gunst der Stunde und schaffte ordentlich Entlastung. Zehn Minuten vor Schluss roch alles nach dem nächsten Heimsieg für die Lilien, doch speziell Diamantakos hatte etwas dagegen: Erst besorgte der Grieche entschlossen den 1:1-Ausgleich (81.), um fünf Minuten später Kruse mustergültig einzusetzen - der Australier drehte die Partie mit einem kühlen Abschluss endgültig (86.). Von diesem doppelten Nackenschlag erholten sich die Gastgeber nicht mehr, es blieb beim 2:1 für den VfL.
Nach der ersten Saisonpleite empfängt Darmstadt am Sonntag (13.30 Uhr) Arminia Bielefeld, Bochum will zeitgleich zu Hause gegen den 1. FC Heidenheim den Rückenwind nutzen.