Regensburgs Trainer Achim Beierlorzer veränderte seine Anfangsformation nach dem 4:2-Sieg beim FC Ingolstadt auf einer Position: Gimber musste auf der Bank Platz nehmen und wurde durch Knoll ersetzt.
Kiels Coach Markus Anfang wechselte im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Greuther Fürth ebenfalls nur einmal: Herrmann durfte für Heidinger (Bank) von Beginn an ran.
Die Regensburger legten in ihrem 4-2-2-2-System stürmisch los und hatten durch Adamyan (4.), Geipl (5.) und Knoll (11.) direkt erste Torannäherungen zu verbuchen. Doch sowohl der Jahn als auch der Gast aus dem hohen Norden wirkten etwas fahrig in ihrem Aufbauspiel, wenngleich auch die KSV durch Ducksch zu einem frühen Abschluss kam (8.).
Kiel wird stärker und geht in Führung
Die Kieler, die ihr 4-1-4-1 bei eigenen Angriffen in ein 4-3-3 umwandelten, legten die Nervosität als erstes ab und übernahmen peu à peu die Kontrolle. Dies spiegelte sich auch in klaren Torchancen wider: Jahn-Abwehrmann Knoll hätte das Leder nach einer Schindler-Flanke beinahe ins eigene Gehäuse bugsiert (14.), zwei Minuten später verfehlte Ducksch das Tor freistehend. Die zunehmende Überlegenheit wandelten die Störche nach genau 20 Minuten dann auch in Zählbares um, als Schindler eine punktgenaue Flanke von Herrmann zum 1:0 in die Maschen wuchtete.
2. Bundesliga, 4. Spieltag
KSV stellt auf 2:0, Knoll verkürzt
Die Anfang-Elf bot weiterhin den reiferen und spielerisch hochwertigeren Fußball und suchte nun immer öfter den Weg über die Flügel. Und auch diese taktische Variante trug Früchte: Drexler hatte auf links Platz, machte Meter, drang in den Strafraum ein, ging bis zur Grundlinie und passte dann auf Ducksch, der aus sieben Metern das 2:0 erzielte (30.). Von der Führung weiter angetrieben, hatten die Kieler durchaus Gelegenheiten auf das dritte oder gar vierte Tor, aber Mühling (33.), Drexler (38.) und Schindler (41.) ließen teils große Chancen liegen. Und dann kam es, wie es so oft kommt: Aus dem Nichts erzielten die Hausherren den Anschluss durch Knoll, der einen direkten Freistoß aus 18 Metern verwandelte (43.).
Jahn nach der Pause besser
Nach dem Seitenwechsel agierten die Regensburger aggressiver und ließen den Ball gefälliger in den eigenen Reihen laufen. Auch im Spiel nach vorne gingen die Oberpfälzer gezielter zu Werke und hatten durch Knoll (49.) und Grüttner (55.) zwei ansprechende Gelegenheiten. Mit spielerischen Mitteln schafften es die Kieler, die Regensburger Offensivbemühungen ein wenig einzudämmen und hatten selbst durch Ducksch, der freistehend verzog (53.), eine gute Chance.
Mit zunehmender Spielzeit entwickelte sich in der Continental-Arena eine weitestgehend offene Begegnung, in der die Gäste aber weiterhin die gefährlicheren Abschlüsse fabrizierten, es aber verpassten, frühzeitig für eine Entscheidung zu sorgen. So waren es Lewerenz, der mit seinem Abschluss am Querbalken (71.), und Schindler (83.), die einmal mehr vielversprechende Chancen ausließen.
Störche verpassen vorzeitige Entscheidung
In der Schlussphase machten die Regensburger zwar noch einmal Druck, Chancen hatten jedoch die Gäste, die die Räume nutzten, die ihnen der Jahn bot: Doch es war fast symptomatisch für diese Partie, dass es die Norddeutschen in Person von Condé (87.) und Schindler (90.) nicht schafften, den alles entscheidenden Treffer zu landen.
Regensburg gastiert am Freitag (8.September, 18.30 Uhr) nach der Länderspielpause beim 1. FC Heidenheim. Kiel empfängt samstags (13 Uhr) die roten Teufel aus Kaiserslautern.