Jahn-Trainer Achim Beierlorzer musste gegenüber dem 2:1-Erfolg in Fürth auf Torwart Pentke wegen eines Rippenbruchs verzichten. FCK-Leihgabe Weis vertrat ihn. Auch Sörensen konnte nicht mitwirken, sodass Nachreiner den vakanten Platz im Abwehrzentrum besetzte. Nach seinem Doppelpack beim Kleeblatt hatte sich auch George (für Stolze) für einen Startelfeinsatz empfohlen.
St. Paulis Coach Markus Kauczinski wechselte nach der 0:1-Niederlage gegen Union Berlin ebenfalls dreimal: Kalla, Neudecker und Diamantakos starteten anstelle von Möller Daehli, Schneider (beide Bank) und Sobiech (Leistenzerrung).
St. Paulis Defensive hilft mit
Bei frühsommerlichen Temperaturen von über 20 Grad Celsius startete die Partie in der ausverkauften Continental-Arena unter dem Motto "Aufstiegs-Hoffnung vs. Abstiegs-Angst". Nach einem verhaltenen Start beider Teams waren es dann die Regensburger, deren leise Hoffnungen auf Platz drei durch Grüttner wieder etwas lauter wurden: Der Jahn-Goalgetter nutzte Ziereis' unzureichende Klärungsaktion mit einem humorlosen Dropkick zum 1:0 (10.).
Zwar drängten die Kiezkicker auf den schnellen Ausgleich und hatten auch zwischen der zwölften und 15. Minute drei mitunter sehr gute Möglichkeiten darauf, doch nach 20 Minuten waren es erneut die Oberpfälzer, die trafen: George wurde an der Flanke auf Adamyan nicht gehindert. Und auch der Armenier wurde am Fünfer nicht angegangen und köpfte sicher zum 2:0 ein.
Allaguis Bärendienst
Alles lief also für Regensburg, sodass FCSP-Coach Kauczinski schon vor der Pause offensiv wechselte: Angreifer Schneider kam für Linksverteidiger Buballa, der mit einem Fehlpass das 0:2 eingeleitet hatte. Doch es kam gar noch bitterer für die Norddeutschen, denn Allagui sah in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs für einen Griff an die Gurgel Grüttners die Rote Karte (45.+1).
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Kurz nach Wiederbeginn sorgte der Jahn für die frühe Vorentscheidung: Mees zwirbelte den Ball aus 17 Metern sehenswert ins rechte Eck und stellte damit auf 3:0 für die Oberpfälzer. Auch wenn St. Pauli in der Folge zwar durch Flum noch einmal auf 1:3 verkürzte (53.), diktierten die in Überzahl spielenden Regensburger weiterhin das Geschehen. Allerdings ging den Beierlorzer-Schützlingen im letzten Drittel häufiger die Genauigkeit ab.
Doppelte Unterzahl nach Sahins Kurzeinsatz
Gut 20 Minuten vor dem Ende hätte der Jahn beinahe wieder den alten Vorsprung hergestellt, doch FCSP-Keeper Himmelmann verhinderte nicht nur Grüttners Doppelpack, sondern auch das 1:4 aus Sicht der Gäste. Doch auch so kehrte die Spannung nicht mehr zurück, denn Regensburg ließ nichts mehr anbrennen und St. Pauli schwächte sich ein weiteres Mal selbst: Cenk Sahin stieg mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf um den Ball ein und erwischte dabei Gegenspieler George. Nur vier Minuten nach seiner Einwechslung wurde der Türke vom Schiedsrichter mit Rot vom Geld geschickt (75.).
Regensburg durfte sich schlussendlich als Motto-Sieger fühlen und verkürzte den Abstand auf Platz drei, während St. Paulis Abstiegssorgen noch größer wurden.
Am kommenden Spieltag geht es für den Jahn am Sonntag (13.30 Uhr) beim abstiegsbedrohten MSV Duisburg weiter. St. Pauli empfängt tags zuvor (13 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth zu einem vielleicht schon richtungsweisenden Duell.