Kaiserslauterns Coach Jeff Strasser nahm nach dem 2:1 in Dresden eine personelle Änderung vor: Mit Spalvis begann der Siegtorschütze von Dresden anstelle von Abwehrmann Kessel (Bank), sodass die Startelf nominell etwas offensiver wurde.
Auf der Gegenseite tauschte Bielefelds Trainer Jeff Saibene im Vergleich zum 2:2 gegen Braunschweig dreimal Personal: Börner, Kerschbaumer und Putaro bei seinem Startelfdebüt in dieser Spielzeit ersetzten Weigelt, Weihrauch (Bank) und Staude.
Die Geschichte des ersten Durchgangs ist schnell erzählt: Auf schwierigem Geläuf taten sich zunächst beide Teams schwer, wirkungsvoll nach vorne zu spielen. Bielefeld hatte öfter den Ball und gewann mehr Zweikämpfe, blieb aber im letzten Drittel ohne Durchschlagskraft. Die beste Möglichkeit der Partie hatte ein zu Beginn ebenbürtiger FC Kaiserslautern, Spalvis' Abschluss aus elf Metern geriet aber zu harmlos (9.).
Beide Teams bearbeiteten sich ohne Esprit im Spiel nach vorne, Höhepunkte gab es keine. Das änderte sich erst, als Ziegler den Ball zu lässig vertändelte und Klos die Gelegenheit zum Flanken gab. Voglsammers Direktabnahme wurde von Müller zwar pariert, markierte jedoch den Beginn einer kleinen Drangphase der Ostwestfalen (22.).
Ortega liefert Assist
Es folgten Abschlüsse von Putaro und Kerschbaumer, die ihr Ziel verfehlten, doch eines wurde deutlich: Bielefeld witterte nun seine Chance und setzte den zunehmend wackelig wirkenden Hausherren etwas mehr zu. Mit Erfolg: Einen langen Ball von Torwart Ortega nahm Voglsammer stark mit, sein Rechtsschuss aus 17 Metern schlug unten links ein - 1:0 (27.)! Dass Vucur das Leder zuvor unnötigerweise passieren ließ, passte ins Bild, das die unsichere FCK-Mannschaft insgesamt abgab.
Nach dem Treffer nahm der DSC das Tempo wieder raus und verwaltete die Führung. Dabei stellten die zahmen Roten Teufel die Ostwestfalen vor keine Probleme - bis auf eine Situation, in der die Pfälzer plötzlich konterten. Die Überzahlsituation wurde aber, symptomatisch für den Auftritt in Durchgang eins, nicht gut ausgespielt (40.). Dann war Pause.
15. Spieltag
Bielefeld war auch zu Beginn des zweiten Durchgangs das bessere Team, Prietl prüfte den gut reagierenden Müller per Kopfball (48.). Danach wachte Kaiserslautern aber auf und wurde aktiver. Dank einer verbesserten Körpersprache und neuem Offensivgeist wurde die Partie offener und unterhaltsamer. Stellvertretend stand Borrellos Volleyabnahme, sein Risiko wurde aber nicht belohnt (55.).
Die Arminia spielte weiterhin nach vorne und verzeichnete ebenfalls Chancen, Voglsammer verfehlte das Tor aus 20 Metern nur knapp (57.). Die Partie war ausgeglichen, mit zunehmender Spieldauer lag der Ausgleichstreffer immer mehr in der Luft. Zwar hatte der FCK keine Hochkaräter am Fließband, kam dafür jedoch immer öfter in Schussposition.
Bielefeld schwimmt - Kerschbaumer setzt den Deckel drauf
Als Ortega im eigenen Strafraum umherirrte und Andersson einen Schritt zu spät kam, durfte die Arminia tief durchatmen, ansonsten lieferten die Gäste einen intensiven Abwehrkampf und schlugen die Bälle kompromisslos hinten raus. Die Riesenchance zur Entscheidung hatte Klos, der seine Direktabnahme aber nicht platzieren konnte (76.). Nach weiteren 15 aufregenden, aber höhepunktarmen Minuten hatten es die Ostwestfalen überstanden. Mit der letzten Aktion des Spiels legte Weihrauch am Ende eines Konters für Kerschbaumer auf, der die Niederlage des FCK endgültig machte und zum 2:0 einschob (90.+4).
Kaiserslauterns später Kampf um die wichtigen Punkte wurde also nicht mehr belohnt, die nächste Möglichkeit bietet sich am Freitagabend (18.30 Uhr) in Heidenheim. Bielefeld, das seine Sieglos-Serie von fünf Spielen beendete, tritt zur gleichen Zeit gegen St. Pauli an.