Sporars Startelfdebüt
Arminia-Coach Jeff Saibene belohnte Top-Joker Sporar (sieben Einwechslungen), der beim 2:1-Auswärtssieg in Nürnberg einen Treffer beigesteuert hatte , mit seinem Startelfdebüt. Außerdem rotierte Hartherz ins Team. Für das Duo mussten Hemlein (nach Sprunggelenksverletzung) und Teixeira weichen (beide Bank).
Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel nahm gegenüber dem 3:1-Sieg gegen den MSV Duisburg zwei personelle Veränderungen vor: Schmitz und Hoffmann erhielten den Vorzug vor Schauerte und Bormuth (beide Bank).
Ramans krummes Ding
Das "echte Spitzenspiel", wie es Saibene angesichts der Tabellensituation (Vierter gegen Erster) bezeichnet hatte, bestritten beide Mannschaften von der ersten Minute an mit jede Menge Herzblut und Engagement. Den gefährlicheren und zielstrebigeren Fußball aber boten die Gäste an: Raman dribbelte von rechts relativ unbedrängt ins Zentrum, sein abgefälschter Schuss drehte sich noch gefährlich an den linken Außenpfosten (7.). Hennings fehlte nach einem überfallartigen Konter drei Minuten später die Wucht, Ortega war zur Stelle.
Bielefeld mühte sich in der Anfangsphase redlich darum, die Düsseldorfer Dreierkette zu beschäftigen. Doch der DSC bekam das neue Gespann im Angriff, bestehend aus Sporar und Klos, zu selten eingesetzt. Mehr als ein zu hoch angesetzter Schuss des Slowenen sprang für die Gastgeber nicht heraus (22.). Dafür erhöhten die Rheinländer Mitte des ersten Durchgangs wieder die Schlagzahl, besonders der agile Raman machte der Saibene-Elf zu schaffen.
Vollgasfußball: Raman kommt's zu gute
Erst zielte der Belgier am Ende eines Solos noch etwas zu ungenau (28.), im nächsten Anlauf klappte es dann: Finks starke Grätsche im Mittelfeld ermöglichte der Fortuna die Gelegenheit eines schnellen Tempogegenstoßes. Hennings schaltete blitzschnell um und bediente Raman per Schnittstellenpass. Dieser spielte gegen Börner sein Tempo aus und vollstreckte frei vor Ortega eiskalt mit dem rechten Außenrist (35.). Der Vorsprung war verdient, er hätte sogar durchaus höher ausfallen können: DSC-Keeper Ortega und Fink lieferten sich ein Luftduell im Sechzehner, bei dem kein klares Foul erkennbar war. Im Anschluss daran passte Raman wiederum zu Fink, der aus einer Abseitsposition ins leere Tor einschob (44.). Der Treffer zählte nicht, sodass die Arminia nur mit einem knappen Rückstand in die Pause ging.
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Mit Wiederanpfiff brachte Saibene Offensivmann Hemlein für Rechtsverteidiger Dick und erhoffte sich mehr Schwung auf dem Weg nach vorne. Nicht zuletzt deshalb stürmten die Bielefelder in den zweiten 45 Minuten wild nach vorne, Sporar erzielte in acht Minuten gleich zwei Treffer (46., 53.) - jeweils befand sich der Offensivmann aber im Abseits.
Fortunas Chancenwucher
Die Ausrichtung des DSC erwies sich als Risiko und brachte die konterstarken Funkel-Schützlinge auf den Plan. Raman & Co. hatten nun jede Menge Platz, ließen beste Gelegenheiten auf das vorentscheidende 2:0 allerdings leichtfertig liegen: Hennings (47., 54.), Raman (54.), Schmitz (62.) und Neuhaus (63.) fehlte die letzte Entschlossenheit.
Zu einer ganz heißen Schlussphase kam es trotzdem nicht, weil die Rheinländer am Drücker blieben und ihre x-te schließlich nutzten. Schmitz marschierte links nach vorne und passte überlegt in den Rückraum, wo Neuhaus noch zwei Gegenspieler narrte und die Kugel über Ortega hinweg ins Netz chippte (76.). Die Entscheidung war gefallen, die Arminia konnte sich nicht mehr erholen und unterlag erneut in der ersten Partie nach einer Länderspielpause (zuvor 0:4 gegen Duisburg). Trotzdem gab es noch eine brisante wie kuriose Szene: In der dritten Minute der Nachspielzeit durfte Bielefeld nach einem Rückpass von Ayhan einen Freistoß von der Kante des Fünfmeterraums ausführen. Keeper Wolf warf sich dazwischen, Stieler pfiff ab - den Abpraller verwandelte ein Spieler der Heimelf. Der Treffer kam allerdings zu spät.
Für die Arminia geht es am Samstag (13 Uhr) mit einem Gastspiel in Kiel weiter. Bereits am Freitag (18.30 Uhr) empfängt die Fortuna den SV Darmstadt 98.