Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel wechselte im Vergleich zum 2:1-Sieg beim FC St. Pauli zwei Startelf-Akteure aus: Neuhaus und Raman ersetzten Usami (Bank) und Bodzek (wegen Magenproblemen nicht im Kader). Funkel schickte sein Team in einem 4-4-2-Grundsystem auf das Feld. Fink agierte leicht versetzt als hängende Spitze hinter Hennings, Zimmer beackerte die rechte Offensivseite vor Schauerte. Die Rheinländer lauerten meistens auf Umschaltsituationen und stießen dann über die Flügel überfallartig nach vorne.
Duisburgs Trainer Ilia Gruev brachte nach der 1:3-Niederlage gegen Kiel drei Neue: Erat, der genesene Schnellhardt und Onuegbu, der sein Startelf-Debüt in der Saison gab, begannen für Hajri (Bank), Klotz (Adduktorenprobleme) und Tashchy (Bänderteilabriss im rechten Sprunggelenk). Die Zebras traten in ihrer in dieser Saison häufiger praktizierten 4-4-2-Formation an.
Düsseldorfer Doppelschlag zum Start
Das Spiel war keine zwei Minuten alt, als die Gastgeber das erste Mal Grund zum Jubeln hatten. Raman durfte von der linken Seite unbedrängt flanken und fand auf Höhe des ersten Pfostens den gedankenschnell reagierenden Hennings, dessen Kopfball aus kurzer Distanz im linken Eck einschlug (2.). Duisburg hatte sich gerade von der kalten Dusche erholt, als die wie entfesselt aufspielenden Fortunen ein zweites Mal zuschlugen: Hennings flankte und fand an der rechten Strafraumkante Zimmer, dessen wuchtigen Schuss auf das lange Eck Fink ins Tor abfälschte (6.).
Wolf hält Strafstoß - Stoppelkamp an die Latte
Nun wagte sich auch der MSV das erste Mal vor das gegnerische Tor, Iljutcenko (8., 10.) und Bomheuer (10.) verpassten jedoch den Anschlusstreffer, ehe Stoppelkamp die Chance zum 1:2 auf dem Silbertablette serviert bekam: Wolf brachte Onuegbu im Strafraum zu Fall, machte seinen Fauxpas aber unmittelbar in Anschluss wieder gut: Stoppelkamps Strafstoß wehrte er zur Seite ab (12.).
Nun entwickelte sich ein offenes Spiel: Souza (13.), Onuegbu (21.) und Iljutcenko (33.) scheiterten erneut für Duisburg, auf der Gegenseite ließen Neuhaus (25.) und Zimmer (27., 36.) einen größeren Vorsprung liegen. Kurz vor der Pause stand erneut Stoppelkamp im Fokus: Der 30-Jährige zirkelte einen Freistoß auf das Tor, scheiterte aber an der Latte (42.).
MSV trifft in drei Sekunden viermal den Pfosten
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Nach der Pause kam der MSV mit Schwung zurück und drängte auf das 1:2. Iljutcenko (49.) und Hajri (51.) fehlte das nötige Zielwasser, dann steigerte sich die mangelnde Chancenverwertung des MSV beinahe ins Groteske: Der Ball prallte gleich viermal an das Aluminium. Hajris Flanke traf erst den linken, dann den rechten Innenpfosten. Iljutcenko stocherte nach, die Kugel flipperte nun zwei weitere Male an das Aluminium, ehe sie ins Toraus kullerte (53.).
Raman erhöht - Stoppelkamp verkürzt
Die Duisburger Verzweiflung trieb Raman nur zwei Minuten später auf die Spitze: Mit der ersten Chance für Düsseldorf im zweiten Durchgang brachte der Belgier die Hausherren mit 3:0 in Front (55.). Diesmal aber fanden die Gäste die richtige Antwort, Stoppelkamp stellte nur zwei weitere Zeigerumdrehungen später den alten Abstand wieder her (57.).
Wolf mit Knieverletzung raus - Volle Offensivkraft auf beiden Seiten
Düsseldorf musste nach etwas mehr als einer Stunde seinen Torhüter auswechseln, für Wolf ging es wegen einer Knieverletzung nicht mehr weiter. Da Stammtorhüter Rensing bekanntlich wegen einer angebrochenen Rippe fehlte, kam mit Wiesner die etatmäßige Nummer drei ins Spiel.
Beide Seiten spielten weiter mit offenem Visier. Nauber fing einen Neuhaus-Schuss auf der Linie ab (63.), Flekken parierte einen Heber von Raman (64.), Usami schoss Zentimeter am Tor vorbei (74.), Hennings zielte zu hoch (78.). Auf der anderen Seite vergaben Onuegbu (64., 65., 78.) und Hajri (84.) Chancen auf den zweiten Treffer der Gruev-Elf. Doch weil der Ball kein weiteres Mal über die Linie wollte, blieb es beim 3:1-Sieg der Fortuna, die damit den ersten Rang behauptete. Duisburg, das mit einem Chancenplus von 28:17 aus der Partie ging, steckt dagegen vorerst im Tabellenkeller fest.
Düsseldorf spielt nach der Länderspielpause am Samstag (13 Uhr) in Bielefeld. Duisburg empfängt am Vortag (18.30 Uhr) Braunschweig.