VfB-Coach Jos Luhukay vertraute nach der Länderspielpause auf dieselben elf Akteure, die zuvor mit 2:1 in Sandhausen gewonnen hatten. Demnach saß Maxim abermals auf der Bank, während die späten Neuzugänge Asano (Arsenal, Bank), Pavard (Lille) und Mané (Sporting Lissabon, beide nicht im Kader) noch keine Chance bekamen. Dafür kehrte Weltmeister Großkreutz nach überstandener Verletzung wieder in den Kader zurück.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt reagierte auf das 1:2 gegen Würzburg von vor zwei Wochen mit zwei personellen Wechseln: Der im Training positiv aufgefallene Halloren und Stürmer Verhoek starteten anstelle von Finne (Bank) und Thomalla (muskuläre Probleme).
Zimmer verzieht
"Heidenheim hat sich fantastisch entwickelt und sich im Profifußball etabliert", hatte Luhukay vor dem Spiel noch gesagt - oder besser prophezeit. Denn die Gäste erwiesen sich vom Anpfiff weg als höchst unangenehmer Gegner, der frech presste und trotzdem keinerlei Lücken in der eigenen Defensive preisgab. Chancen der hochfavorisierten Stuttgarter waren deswegen rar gesät - vielmehr als ein nach Verhoek-Fehlpass schnell vorgetragener Angriff über Gentner und Zimmer (Schuss übers Tor) sprang lange Zeit nicht heraus (5.).
Kraus muss das 1:0 machen
Ganz anders die Aktionen beim FCH, der nach Balleroberungen jeweils mit einigen Spieler zackige Vorstöße wagte und fast dafür belohnt wurde. Gerade den agilen Kapitän Schnatterer bekamen die VfB-Akteure selten in den Griff. Was aber nicht stimmte, war die Chancenverwertung: Kraus schoss zwei Meter vor dem Tor Insua an (6.), Schnatterer nutzte einen kapitalen Fehler von Sunjic nicht mit einem Abschluss aufs Tor (Außennetz, 16.). Die Spielweise der Heidenheimer führte auch zu einigen Aussetzern der VfB-Defensivabteilung: Neben Sunjic spielte auch Sama einen krassen Fehlpass (24.), ehe der Innenverteidiger sich nicht mit Torwart Langerak einigen konnte (27.). Immerhin aus Stuttgarter Sicht: Auch daraus konnte der Gast kein Kapitel schlagen, es ging mit dem 0:0 in die Pause.
2. Liga, 4. Spieltag
Maßnahme Maxim
Ohne personelle Wechsel begann der zweite Abschnitt - dafür aber mit etwas mehr Schwung der Hausherren, wenngleich Unsicherheiten wie von Sama immer noch Einzug fanden (50.). Terodde (46.) und Zimmermann mit einem satten Pfund (54.) sorgten aber für frühen Offensivschwung. Letztlich war dies aber nur ein kurzes Strohfeuer, sodass das Publlikum lautstark jubelte, als sich Hoffnungsträger Maxim bereitmachte und schließlich in der 62. Minute für Zimmer aufs Feld kam. Eine Maßnahme, die komplett nachvollziehbar war, schließlich fehlten dem VfB schlichtweg kreative Lösungen gegen einen aufmüpfigen und äußerst stabilen Gegner.
Tor, Tor, Tor: Das Derby nimmt volle Fahrt auf
Doch konnte Maxim an diesem Abend auch halten, was er aufgrund seiner Fähigkeiten verspricht? Zunächst nicht, zunächst verwertete Verhoek eine präzise Schnatterer-Flanke von der rechten Seite mit einem wuchtigen Kopfball ins rechte Eck (69.). Wie schon am 1. Spieltag gegen den FC St. Pauli lag der Bundesliga-Absteiger zurück. Damals hatte der VfB das Spiel noch gedreht. Dieses Mal nicht, wenngleich Sunjic nach punktgenauer Maxim-Flanke auf 1:1 stellte (72.). Es sollte aber Joker Skarke vorbehalten sein, zum Mann des Tages aufzusteigen: Der 20-Jährige ließ sich nach Zuspiel von Kleindienst nicht mehr einholen und vollendete eiskalt aus etwas spitzerem Winkel frei vor Langerak - 2:1 für Heidenheim (76.).
Die Leidenschaft war den Hausherren - zu diesem Zeitpunkt auch mit Publikumsliebling Großkreutz und Neuzugang Asano auf dem Feld - zwar nicht abzusprechen. Doch ein richtiges Mittel fanden die Stuttgarter nicht mehr. Lediglich Sunjic schloss noch zweimal binnen weniger Sekunden ab. Jeweils war Torhüter Kevin Müller aber auf dem Posten, der den nicht unverdienten Dreier für seine Farben sicherte.
Stuttgart ist am Samstag (13 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern zu Gast, Heidenheim empfängt zeitgleich die Fortuna aus Düsseldorf.