Arminia-Coach Jeff Saibene musste nach dem 1:1 in Bochum in der Innenverteidigung umstellen: Behrendt fehlte aufgrund einer Gelbsperre. Saibene ließ Salger neben Börner im Abwehrzentrum verteidigen.
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht änderte sein Team nach dem 3:1-Sieg im Topduell gegen Union Berlin gezwungenermaßen auf zwei Positionen: Für Rechtsverteidiger Sauer (Bänderverletzung im linken Sprunggelenk) schickte Lieberknecht Kijewski aufs Feld, der schon gegen Union den Platz von Sauer in den zweiten 45 Minuten eingenommen hatte. Baffo (Adduktorenprobleme) wurde von Decarli in der Innenverteidigung ersetzt.
Abstiegsangst gegen Aufstiegshoffnung hieß es in der Schüco-Arena, Kellerkind Bielefeld zeigte sich in der Anfangsphase dabei aktiver als Braunschweig. Der DSC arbeitete sich immer wieder bis zum Strafraum vor, doch dort stand die durch die Ausfälle von Sauer und Baffo neu formierte Eintracht-Abwehrreihe gut sortiert.
Die Gäste meldeten sich durch einen abgefälschten Reichel-Schuss (12.), den Nyman knapp verpasste, und einen Decarli-Kopfball (13.) in der Partie an, mussten nur kurz später aber einem Rückstand hinterherlaufen. Staude drang nach einem beherzten Solo von links in den Strafraum ein, den Rückpass auf Schütz versenkte Braunschweigs Hochscheidt ins linke untere Eck des eigenen Tores (13.).
2. Bundesliga, 33. Spieltag
Die Antwort der Lieberknecht-Elf blieb aus. Bielefeld agierte griffiger und bissiger, ließ der Eintracht keinen Raum zur Entfaltung und kam so nicht in Gefahr, den Ausgleich zu kassieren. Vielmehr legte die Elf von Jeff Saibene nach. Voglsammer schaltete nach einem hohen Ball in den Eintracht-Strafraum schnell und bugsierte fast von der Torauslinie das Leder in die Mitte. Dort rauschte Börner heran und drosch den Ball in die Maschen - 2:0!
Braunschweig war um Struktur bemüht, fand aber seinen Rhythmus überhaupt nicht. Lediglich in der 34. Minute mussten die DSC-Fans kurz die Luft anhalten, doch weder Nyman noch Kumbela brachten im Strafraum den Ball an der emsigen Abwehr der Heimelf vorbei. So ging es mit einem 2:0 in die Pause.
Lieberknecht schickte mit Moll und Biada zwei neue Kräfte auf das Feld, die Eintracht ging nun auch mit etwas mehr Engagement in die Zweikämpfe. Spielfluss wollte bei Braunschweig aber dennoch nicht aufkommen, weil Bielefeld weiter früh und aggressiv attackierte und so jegliches Aufbäumen im Keim erstickte. Lange tat sich auf beiden Seiten in der Offensive nichts, ehe Yabo mit einem schnellen Doppelschlag (65., 67.) die Weichen für die Ostwestfalen endgültig auf Sieg stellte. Erst drückte er nach einem Konter eine Hemlein-Flanke ins Tor, dann war er nach einem von Voglsammer aus der Drehung weitergeleiteten Ball per Kopf zur Stelle.
Die Eintracht war konsterniert, Bielefeld dagegen besserte seine Tordifferenz im Abstiegskampf auf. Staude mit einem klasse Schlenzer in den rechten Winkel (71.), nachdem Schütz per Hacke weitergeleitet hatte, und Yabo (76.), der nach einer Ecke per Kopf zum dritten Mal in diesem Spiel einnetzte, schraubten das Ergebnis in die Höhe. Die letzte knappe Viertelstunde verkam zum Schaulaufen der Arminen, die sich von ihren Fans da schon feiern ließen. Der einzige Wermutstropfen: Routinier Dick sah seine 5. Gelbe Karte und wird beim Saisonfinale fehlen.
Arminia Bielefeld tritt am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) am letzten Spieltag bei Dynamo Dresden an und hat es nun selbst in der Hand, die Liga zu halten. Gleichzeitig spielt Braunschweig zu Hause gegen Schlusslicht Karlsruhe. Ob es noch mit einem direkten Aufstiegsplatz klappt, liegt nicht mehr in den Händen des Tabellendritten.