Würzburg kommt besser rein
Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel tauschte nach der 0:1-Niederlage bei Hannover 96 einmal Personal: Bodzek verdrängte Gül auf die Bank. Würzburgs Coach Bernd Hollerbach veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:3-Pleite bei Erzgebirge Aue auf zwei Positionen: Pisot und Weihrauch begannen für Benatelli (Bank) und Kurzweg (10. Gelbe Karte).
27.192 Zuschauer verfolgten den Abstiegskracher live in der Esprit-Arena. Das Publikum bekam allerdings keinen fußballerischen Leckerbissen vorgesetzt: Spielerisch taten sich beide Teams schwer, legten das Hauptaugenmerk auf die Defensivarbeit und kamen meist nur nach Standardsituationen in den gegnerischen Strafraum. Etwas griffiger und präsenter in den Zweikämpfen waren die Kickers, die nach einer Viertelstunde erstmals gefährlich aufkamen: Fröde (18.) und Weihrauch (24.) setzten ihre Abschlüsse jeweils knapp neben den Pfosten.
Düsseldorf wird stärker
Auch im weiteren Verlauf entwickelte Fortuna zu wenig Durchschlagskraft. F95 fehlte es an Ideen, um kompakte Gäste zu knacken. Während Düsseldorf in einem 4-3-3 mit vielen Positionswechseln in der Offensivreihe agierte, setzten die Unterfranken auf ein kompaktes 3-4-2-1-System. Dabei zeigten sich die Rothosen in der Vorwärtsbewegung ein wenig kreativer als die Flingeraner.
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte gab der FWK die Spielkontrolle nahezu komplett an die Hausherren ab. So schraubte die Fortuna die Ballbesitzzahlen nach oben und kam kurz vor dem Pausenpfiff selbst gefährlich auf: Bebou köpfte erst einen Eckball knapp vorbei und lenkte dann eine Flanke knapp drüber (40.). Torlos ging es in die Halbzeit.
Rensing muss bei Daghfous-Kracher ran
2. Liga, 32. Spieltag
Mit Wiederbeginn brachte Funkel mit Hennings einen frischen Stürmer für Gartner. Mehr Offensivpower brachte das allerdings nicht, vielmehr sah sich Düsseldorf durch aktivere Würzburger in die Defensive gedrängt: Fröde (50., 54.) und ein Freistoß-Hammer von Daghfous aus 35 Metern (52.) sorgten für Gefahr.
Erst nach einer Stunde konnte sich F95 wieder besser befreien und hatte mehr Aktionen in der gegnerischen Hälfte. Nach wie vor fehlte es den Flingeranern aber an Durchschlagskraft. Hollerbach musste auf eine Verletzung von Schröck reagieren, ging ins Risiko und brachte mit Königs einen zusätzlichen Angreifer (67.). Fortan zogen die Kickers die Zügel wieder an.
Traumtor von Fröde - Umstrittener Treffer von Schauerte
In der Schlussphase schien die Angst vor einer Niederlage ein wenig zu lähmen, denn der Spielfluss ging mehr und mehr verloren. Etwas mutiger blieben die Gäste aus Unterfranken, die sich kurz vor Schluss genau dafür belohnten: Taffertshofer legte nach starker Balleroberung für Fröde ab, der die Kugel aus 22 Metern traumhaft ins rechte Eck schweißte - 1:0 (86.). Doch dabei blieb es nicht. In der 90. Minute zirkelte Schauerte einen 40-Meter-Freistoß vors Tor, wo Madlung in der Spielertraube Torwart Siebenhandl irritierte, ohne dabei besonders aktiv zu werden. Der Keeper griff vorbei, der Ball landete im Tor - 1:1. Die Kickers reklamierten vehement auf Foulspiel, doch der Treffer wurde gegeben. Für den FWK trotz Punkteteilung eine gefühlte Niederlage.
In der Saison 2016/17 sind nur noch zwei Spieltage zu absolvieren. Die erste Etappe führt Düsseldorf nächste Woche am Sonntag (15.30 Uhr) zum 1. FC Nürnberg. Parallel empfängt Würzburg den SV Sandhausen.