Sandhausens Trainer Kenan Kocak veränderte sein Team nach dem 1:1 bei 1860 München auf vier Positionen: Karl, Roßbach, Stiefler und Sukuta-Pasu standen anstelle von Gordon (verletzt), Lukasik (Bank), Kister und Höler (beide 5. Gelbe) von Beginn an auf dem Feld.
Auch KSC-Coach Marc-Patrick Meister wechselte im Vergleich zum 0:1 zuhause gegen Heidenheim viermal. Yamada und Mavrias ersetzten Kom (Bank) und Valentini (Adduktorenprobleme). Im Sturm rutschten zudem Hoffer und Mugosa für Kamberi (Bank) und Reese (grippaler Infekt) in die Anfangsformation.
Orlishausen mit unglücklicher Figur
Nach verhaltenem Beginn beider Mannschaften und dem ersten Abtasten erspielte sich Karlsruhe ein optisches Übergewicht. Im Angriff agierte das Ligaschlusslicht mutiger und in der Abwehr stand es stabiler und blockte die Sandhäuser Angriffsversuche bereits an der Mittellinie. Nach mäßigen Chancen durch Krebs (7.) und Yann (16.) waren es dann aber die Hausherren, die in Führung gingen. Sukuta-Pasu bestrafte einen Lapsus von KSC-Keeper Orlishausen (17.). Nach dem plötzlichen 1:0 für den SVS fand dieser zu seinem Spiel und investierte mehr in die Offensive. Orlishausen konnte sich nur drei Minuten nach dem Rückstand auszeichnen. Seine Vorderleute indes wirkten in der Folge geschockt und kamen nicht mehr zu ihrem Spiel. Vielmehr war die Meister-Elf in der Defensive gefordert - und war in der 33. Minute sogar überfordert: Sukuta-Pasu setzte sich gegen vier Mann durch, Pledl war der Nutznießer - 2:0!
Auch der zweite Gegentreffer brachte Karlsruhe nicht wieder in die Spur. Im Angriff wirkte der KSC zu harm- und ideenlos. Die Zuspiele fanden oftmals keinen Mitspieler, die Schüsse aus der Ferne waren entweder zu unplatziert (40.) oder wurden von Knaller pariert (45.). Nach besserem Beginn fand der KSC nach dem 0:1 zumindest bis zur Pause nicht wieder ins Spiel.
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Auch den zweiten Durchgang begann der KSC, der zur Pause zweimal gewechselt hatte, engagierter. Die erste gefährliche Aktion fand allerdings im Strafraum der Gäste statt: Pledls Schuss beendete das Tohuwabohu im Strafraum der Gäste (51.). Doch auch nach dieser Möglichkeit der Gastgeber war der Tabellenletzte die aktivere Mannschaft und hatte mehr Ballbesitz. Einzig klare Torchancen konnten sich die Karlsruher nicht erspielen. Zu zaghaft wirkten die Versuche bei den zahlreichen Standardsituationen.
Effektiver SVS macht alles klar
Und zu effizient agierten die Sandhäuser im Angriff: Sukuta-Pasu schnürte den Doppelpack, nachdem er zu viel Platz hatte (68.). Selbst nach dem dritten Gegentreffer gab das Ligaschlusslicht nicht auf: An der Einstellung mangelte es nicht, die Zweikämpfe wurden bissig geführt. Einzig zwingende Torchancen waren Mangelware. Die gab es derweil nur auf der Gegenseite, wo der eingewechselte Kosecki für den 4:0-Endstand sorgte (90.). Es war am Ende eine klare Niederlage für den KSC, dessen Abstieg wohl nicht mehr zu verhindern ist. Mit dem Sieg konnte der SVS indes wichtige Zähler im Abstiegskampf sammeln.
Damit kann Sandhausen am nächsten Freitag (18.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Union weitermachen. Der KSC empfängt am Samstag (13 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.