Heidenheims Trainer Frank Schmidt musste nach dem 1:0-Auswärtssieg beim Karlsruher SC auf den gesperrten Kleindienst (5. Gelbe) verzichten und brachte dafür Halloran. Bielefelds Coach Jeff Saibene tauschte im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart zweimal Personal: Görlitz und Prietl begannen für Putaro und Salger (beide Bank).
Beide Mannschaften gingen taktisch diszipliniert in diese Partie. Der FCH formierte sich in einer 4-1-4-1-Grundordnung, mit Schnatterer und Halloran als immer wieder rotierende offensive Außen. Die Arminia agierte in Ballbesitz in einem 4-2-3-1-System und schaltete gegen den Ball auf ein 4-4-2 mit Zehner Yabo neben Sturmtank Voglsammer um. Das Geschehen spielte sich vor allem im Mittelfeld ab. Torraumszenen waren eine Seltenheit.
Für ein wenig Spannung sorgte DSC-Keeper Davari, der bei vielen Flanken unsicher wirkte. So klatschte eine Hereingabe von Schnatterer an den Pfosten (8.). Dies sollte die einzige nennenswerte Szene für eine lange Zeit bleiben. Die Begegnung wurde von vielen Mittelfeld-Zweikämpfen geprägt. Einige kleinere Fouls bremsten den Spielfluss zusätzlich. Erst kurz vor der Pause keimte nochmal ein wenig Torgefahr auf, als Theuerkauf am linken Strafraumeck freie Schussbahn hatte, aber nur das Außennetz traf.
Eigentor Dick, dann drei Tore in vier Minuten
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Direkt nach Wiederbeginn sollte der Tor-Bann dann brechen - allerdings auf kuriose Weise: Becker drang in den Strafraum ein und flankte flach vors Tor. Dort stand mit Dick eigentlich nur ein Gegenspieler, doch von ihm sprang der Ball ins eigene Tor (47.). Der Knoten war nun im wahrsten Sinne des Wortes gelöst, denn zehn Minuten später folgten drei Treffer binnen vier Minuten! Wittek köpfte eine Schnatterer-Ecke zum 2:0 ins Tor (57.). Auf der anderen Seite ließ Torwart Müller einen 20-Meter-Schuss durch die Hände gleiten (59.). Kurz darauf köpfte Joker Klos einen Schütz-Freistoß zum 2:2 in die Maschen (61.).
Nach einer vergleichsweise langweiligen ersten Hälfte war nun richtig Feuer in der Partie. Etwas zu heiß wurde es dabei wohl Griesbeck, der bereits Gelb-vorbelastet mit einer Grätsche von hinten gegen Voglsammer einstieg und folglich die Ampelkarte sah (66.). In Überzahl tat sich Bielefeld nicht unbedingt leichter. Heidenheim sicherte mit zwei engmaschig auftretenden Viererketten ab und lauerte auf Konter. Der DSC fand trotz eines Plus an Ballbesitz aber keine Lücke.
In der Schlussphase nahmen beide Trainer mit personellen Wechseln noch einmal Einfluss. Wirkliche Impulse entstanden daraus aber nicht. Die Schwaben riegelten ab - die Ostwestfalen liefen noch einmal an, brachten das von Müller gehütete Gehäuse aber nicht mehr in Gefahr. Es blieb beim 2:2. Somit steht Arminia auch weiterhin auf einem direkten Abstiegsplatz.
Heidenheim ist kommenden Freitag (18.30 Uhr) zu Gast beim FC St. Pauli. Bielefeld genießt tags darauf (13 Uhr) Heimrecht gegen die SpVgg Greuther Fürth.