Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht nahm nach der 0:1-Derbyniederlage in Hannover drei Umstellungen vor. Sauer, Zuck und Kumbela ersetzten Ofosu-Ayeh (nicht im Kader), Hochscheidt und Biada (beide Bank).
Sein Bochumer Kollege Gertjan Verbeek musste kurzfristig auf den erkrankten Stiepermann verzichten, für ihn rückte Rieble in die Startelf. Dies war die einzige Änderung im Vergleich zum 1:0-Heimsieg über Greuther Fürth .
Der VfL lief wieder mit der zuletzt gewohnten Dreierkette auf, die bei gegnerischen Ballbesitz durch Gündüz und Rieble unterstützt wurde. Mit dieser defensiven Kompaktheit ließ Bochum zunächst wenig anbrennen, stattdessen suchte die Revier-Elf selbst hin und wieder den Weg nach vorne. Doch im vordersten Drittel ging den Gästen meist die letzte Konsequenz ab.
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Zuck verpasst
Die Hausherren waren zwar bemüht, fanden aber lange Zeit keine Mittel gegen das Bochumer Defensivbollwerk. Die erste Torannäherung entsprang daher auch bezeichnenderweise einem ruhenden Ball, als Nyman eine Hernandez-Ecke über das Tor köpfte (3.). Auch in der Folge bot der VfL dem Aufstiegskandidaten Paroli, ein Distanzschuss von Reichel versprühte nur den Hauch von Gefahr (16.). Insgesamt zeigte der BTSV zu wenig Tempo und Kreativität im Spiel nach vorne - eine Ausnahme stellte die Szene in der 22. Minute dar, als Zuck die bis dato beste Chance liegen ließ.
Doch im Anschluss wieder das gleiche Bild: Bochum mit starker Defensive, Braunschweig ohne Ideen und mit vielen Ungenauigkeiten im Spielaufbau. So plätscherte die Begegnung lange Zeit vor sich hin, ehe sich der VfL in der Offensive zeigte: Keeper Fejzic entschärfte einen Volleyschuss von Eisfeld (39.). Als sich die erste Hälfte dem Ende entgegen neigte, hatte Nyman dann doch plötzlich die Führung auf dem Fuß: Der Angreifer jagte den Ball allerdings über die Querlatte (44.).
Bochum gedanklich noch in der Kabine
Der zweite Durchgang war kaum eröffnet, da machte es der schwedische Angreifer besser: Bochum bekam den Ball nicht weit weg genug geklärt, Janelt ging zu unentschlossen gegen Reichelt zu Werke. Vom Fuß des Linksverteidigers landete die Kugel bei Nyman, der einen Tick schneller als Hoogland war und aus halbrechter Position trocken ins rechte Eck einschoss (46.). Der VfL war um eine passende Antwort bemüht, Quaschner setzte den Ball nach einer Bastians-Flanke knapp neben das Tor (53.).
Wie in Durchgang eins fanden die Niedersachsen nur selten den Weg vor das Bochumer Gehäuse. In der 58. Minute forderte dann der BTSV Strafstoß, als Zuck nach einem Zweikampf mit Gyamerah zu Fall kam. Der Arm des Bochumers war leicht ausgefahren, Schiedsrichter Florian Badstübner winkte ab. Im Anschluss intensivierte der VfL nochmal seine Offensivbemühungen, die Revier-Elf kam durch den eingewechselten Mlapa zu einer aussichtsreichen Möglichkeit, doch sein Schuss ging genau auf Fejzic (69.). Acht Minuten später war der Keeper gegen Losilla auf der Hut und klärte rechtzeitig.
Nyman macht den Deckel drauf
Und der VfL blieb am Drücker: Über Losilla und Mlapa landete die Kugel bei Wurtz, der mit seinem Drehschuss an Fejzic scheiterte (85.). Doch beinahe im direkten Gegenzug die kalte Dusche für die Gäste: Nach einer Hereingabe von Sauer schlug Gyamerah über den Ball, wodurch die Kugel vor den Füßen von Khelifi landete. Der Joker setzte den Ball aus kurzer Distanz an die Latte, im Anschluss traf Riemann Boland mit den Fäusten am Kopf - Elfmeter! Nyman trat an und scheiterte mit einem schwachen Schuss zunächst an Riemann - der Stürmer traf aber im zweiten Versuch (87.). Die Begegnung war nun entschieden und nach einer Minute Nachspielzeit beendete Badstübner die Partie.
Zunächst konnte Manuel Riemann den Strafstoß von Nyman noch parieren, doch beim Nachschuss war der VfL-Keeper machtlos. picture-alliance
Eintracht Braunschweig tritt am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) auswärts bei 1860 München an, die Bochumer spielen bereits am Freitag (18.30 Uhr) zuhause gegen Dynamo Dresden.