Nürnberg-Coach Alois Schwartz musste nach der 0:2-Auswärtspleite bei 1860 München zwangsläufig umstellen: Petrak (Adduktorenprobleme) und Möhwald (Magen-Darm) fielen aus. Dafür waren Margreitter (nach Oberschenkelproblemen) und Matavz (Magen-Darm) zurück. Mühl rückte aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld. Für Brecko blieb nach abgelaufener Gelbsperre nur die Bank.
Bochums Trainer Gertjan Verbeek brachte an alter Wirkungsstätte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen die Würzburger Kickers Wydra für den Gelb-gesperrten Stiepermann.
Ohne große Höhepunkte plätscherte das Spiel in Nürnberg in der Anfangsphase dahin. Der FCN war zunächst etwas aktiver, doch nur Gislason bedrohte das gegnerische Tor (7.).
Nach einer Viertelstunde übernahm Bochum immer mehr die Kontrolle, hatte viel Ballbesitz, die gefährliche Zone aber blieb nahezu verwaist, weil sich immer wieder Ungenauigkeiten einschlichen und das Leder so kaum den Weg durch das dichte Mittelfeld fand.
Riemann rückt in den Blickpunkt - Wurtz an den Pfosten
Bis Mitte des ersten Durchgangs war es ein langweiliges Duell, das dann deutlich Fahrt aufnahm. Mit klaren Vorteilen für einen immer lebendigeren Club, der nun immer wieder Riemann auf den Plan rief: Mühl (23.), Gislason (25.) und Matavz (29.) scheiterten aus teilweise aussichtsreicher Position allesamt an Bochums Keeper, Gislason feuerte über den Balken (30.). Dann sendete der VfL ein Lebenszeichen, Wurtz scheiterte per Seitfallzieher am rechten Pfosten (33.).
Quaschners trockener Abschluss
Die Führung für den VfL wenig später war aufgrund des deutlichen Chancenplus' der Gastgeber dennoch schmeichelhaft: Gymerah schaltete sich vorne ein und stürmte, von Sabiri nicht energisch genug attackiert, fast bis zur Grundlinie. Seinen Rückpass verwandelte Quaschner im Zentrum aus 13 Metern sehenswert zum 1:0-Pausenstand hoch ins rechte Eck (35.).
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Mit Wiederanpfiff verschob Schwartz seine beiden Außenverteidiger weiter nach vorne. Und der zweite Durchgang begann mit einer Drangphase der Franken, in der Lipperts Flatterball Riemann zu einer weiteren Parade zwang (49.) und Kempes Freistoß über den Balken flog (54.). Die Verbeek-Elf, die auf Konter lauerte, überstand die Angriffswellen des FCN und meldete sich durch Gündüz im zweiten Durchgang an (59.).
Vier Chancen binnen fünf Minuten
Parker sollte für den unglücklich aufspielenden Sabiri beim Altmeister für frischen Wind sorgen (61.). Die Nürnberger dominierten weiter, die Westfalen verlegten sich fast ausschließlich aufs Verteidigen. Ob bei Parker (70.), Behrens und Mühl (72.) oder auch Margreitter (75.), der Ball wollte einfach nicht ins gegnerische Tor.
Schwartz packte die Brechstange aus und schickte in Teuchert und Ishak geballte Offensivpower auf den Rasen (77.). Doch bis auf einen gefährlichen Flachschuss Ishaks (79.) verpuffte auch der Schlussansturm des FCN - es blieb beim 0:1, durch das Bochum nach Punkten im Niemandsland des Tableaus mit Nürnberg gleichzog.
Für den 1. FC Nürnberg steht nun am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) das Frankenderby bei der SpVgg Greuther Fürth an. Der nächste Gegner der Bochumer heißt am Freitag um 18.30 Uhr vor heimischer Kulisse Fortuna Düsseldorf.