1860-Trainer Benno Möhlmann veränderte seine Startelf nach der 1:2-Niederlage in Leipzig auf einer Position und brachte den nach einer Grippe wiedergenesenen Bülow für Degenek. Bielefelds Coach Norbert Meier tauschte nach der 0:4-Pleite gegen den 1. FC Nürnberg indes dreimal Personal: Für Hemlein, Ulm (beide Bank) und den Rot-gesperrten Hornig standen Schuppan, Ryu und Rodriguez von Beginn an auf dem Platz.
Nach verhaltenem Beginn beider Mannschaften hatten die Hausherren die erste Chance in der Allianz Arena: Okotie setzte einen Kopfball knapp neben den Kasten (5.). Die ganz in rot spielenden Gäste fanden anschließend immer besser in die Partie und kamen vor allem über die rechte Seite über Ryu in Strafraumnähe. Zwingende Torchancen kamen dabei nicht zustande, die Defensive der Münchner zeigte sich in der ersten Viertelstunde sattelfest und wehrte auch die zahlreichen Dick-Einwürfe von der rechten Seite konsequent ab. Umso überraschender fiel dann die Führung für die Möhlmann-Elf, als Bielefelds Schlussmann Hesl einen Freistoß nur kurz abwehren konnte und Mauersberger mit dem Kopf zur Stelle war (19.).
Distanzschütze Francisco Rodriguez scheitert an Ortega
Der Rückstand war wie ein Weckruf für die Gäste, die fortan den Strafraum der Löwen belagerten. Doch sowohl aus dem Spiel heraus als auch nach Standardsituationen taten sich die Ostwestfalen schwer, ihren ehemaligen Mannschaftskameraden im Tor der Löwen zu überwinden. So wurde Ortega bei einem Freistoß von Francisco Rodriguez zur Parade gezwungen (34.), auch bei den drei hintereinander folgenden Eckbällen brachten die Arminen den Ball nicht ins Netz (41.). Auf der anderen Seite vernachlässigten die Gastgeber zusehends das Spiel nach vorne - ein Distanzschuss von Kagelmacher war kurz vor der Halbzeit eines von wenigen Lebenszeichen der Löwen-Offensive (44.). Nach einem ebenfalls satten Versuch aus der Ferne scheiterte Francisco Rodriguez in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs erneut an Ortega, weshalb die Münchner mit einer schmeichelhaften 1:0-Führung in die Halbzeit gingen.
Der 27. Spieltag
Joker Görlitz sticht
Meier reagierte in der Pause und brachte Görlitz für Dick. Und auch zu Beginn des zweiten Durchgangs dominierten die Gäste das Geschehen. Die Münchner konnten dem Spiel der Arminia indes nur zusehen und liefen dem Ball hinterher. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war es dann aber soweit: Görlitz passte einen Löwen-Pass an der Mittellinie ab und vollendete zum hochverdienten Ausgleich (55.). Möhlmann reagierte anschließend mit einem Doppelwechsel, doch weder Rama noch Degenek können das Spiel der Löwen ankurbeln. Stattdessen schlug 1860 weiterhin die Bälle hinten raus, von konzentriertem Spielaufbau war nichts zu sehen. So schludrig die Sechzger spielten, so fahrig gingen die Bielefelder mit ihrem Ballbesitz um. Zwar umzingelten sie den Sechzehner von Ortega, doch ernsthafte Torchancen konnten sie nicht kreieren.
Arminia fehlt die Effektivität
Auch die sechste Bielefelder Ecke fand eine Viertelstunde vor Spielende nicht den Weg ins Tor, nachdem Börners Kopfball in der Löwen-Hintermannschaft hängen blieb. Zum Vergleich: Die Möhlmann-Elf hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Eckball! Die Arminen spielten ihre Angriffen nicht konsequent zu Ende, in vielen Fällen war an der Strafraumgrenze Schluss. Im Vergleich zum ersten Durchgang war das Spiel in der zweiten Hälfte von der spielerischen Qualität deutlich schlechter, die Schlussphase war geprägt von vielen Unterbrechungen. Zwei Minuten vor dem regulären Ende handelte sich Münchens Lacazette noch die Gelb-Rote Karte ein. Wie auch das Spiel in der Hinrunde endet die Partie 1:1. Der Punkt dürfte am ehesten der Arminia helfen, die sich weiterhin von den Abstiegsrängen distanzierte.
1860 München bekommt es am Sonntag, 3. April (13.30 Uhr) auswärts mit dem Karlsruher SC zu tun. Am Samstag, 2. April (13 Uhr) empfängt Arminia Bielefeld die Fortuna aus Düsseldorf.