Heiße Zweikämpfe im Mittelfeld
Nürnbergs Trainer Valerien Ismael überraschte bei seiner Mannschaftsaufstellung und degradierte den bisherigen Stammtorwart Schäfer zur Nummer drei . Stattdessen hütete Rakovsky das FCN-Tor. Außerdem rückte Füllkrug für Kapitän Polak in die Startelf, der sich bei der 0:3-Pleite in Heidenheim eine Gelb-Rote Karte abgeholt hatte. Die Spielführerbinde trug deshalb Mössmer am Arm. Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic vertraute hingegen auf dieselbe Startelf vom 1:0-Heimsieg gegen Union Berlin .
Der FCN war sofort um Wiedergutmachung für die schwachen Auftritte in den letzten Wochen bemüht und warf sich leidenschaftlich in jeden Zweikampf. Die Roten Teufel nahmen diesen Kampf schnell an und hielten voll dagegen. So kam es zu vielen feurigen Duellen im Mittelfeld, wo sich beide Seiten immer wieder festliefen. Zug zum Tor wurde so nur zaghaft entwickelt. Erste Chancen verzeichnete dann aber der Club: Koch (4.) prüfte Sippel genauso von der Strafraumgrenze wie Sylvestr (15.) - der Lauterer Schlussmann reagierte jeweils glänzend.
Nürnberg hat zweimal die passende Antwort parat
Der 8. Spieltag
Gerade als sich die Gäste aus der Pfalz zum ersten Mal dem gegnerischen Tor annäherten (Lakic, 24.), konterten die Franken gnadenlos im eigenen Stadion: Ein Rakovsky-Abschlag landete am rechten Sechzehnereck bei Schöpf, der sich um die eigene Achse drehte und dann präzise zu Candeias in den Strafraum spielte. Der Portugiese nahm sofort gekonnt ab und schoss aus etwa elf Metern zum 1:0 ein (25.). Der Führungstreffer gab dem Club Selbstvertrauen und startete eine Drangphase. Sylvestr verpasste es aber, schon früh nachzulegen (27.).
Den Pfälzern fiel hingegen nur wenig ein. Immer wieder fing die gut sortierte Nürnberger Abwehr die zaghaften Angriffsversuche ab. Lakic (30.) und Karl (35.) verbuchten immerhin Halbchancen. Gerade als Kaiserslautern die Spielkontrolle übernahm und mit Dermirbay die erste Großchance verbuchte (40.), startete Nürnberg den nächsten gnadenlosen Konter. Dieser wurde durch einen schlimmen Stockfehler von Demirbay an der Mittellinie begünstigt. Schöpf nahm dieses Geschenk gerne an, sprintete über das halbe Feld und schob dann frei vor Sippel zum 2:0 ein (41.).
Nach der Schöpf-Show startet Lautern die Aufholjagd
Artistisch: Nürnbergs Jürgen Mössmer gegen Kaiserslauterns Kerem Dermribay. imago
Für die zweite Hälfte brachte Runjaic Fomitschow (46.) und somit auch frischen Wind ins Spiel der Roten Teufel. Was den Gästen aber nach wie vor abging, war der direkte Zug zum Tor. Unter dem Strich machten die Pfälzer so zwar deutlich mehr Druck, generierten aber nur eine einzige Chance durch Lakic (47.). Also präsentierte der FCN zum dritten Mal die Quittung für eine schwache Chancenverwertung: Schöpf war bei einem Konter erneut nicht von drei (!) Gegenspielern zu halten und zog von der Strafraumgrenze ab. Der noch von Orban abgefälschte Schuss landete zum 3:0 im Tor (51.). Schöpf platzte nun fast vor Selbstvertrauen und besorgte beinahe noch das 4:0, doch Sippel rettete mit einer Glanztat (54.).
Runjaic warf nun alles nach vorne und brachte mit Hofmann einen zusätzlichen Stürmer (56.). In der Folge verbuchte der FCK vermehrt Chancen: Zimmer traf nur das Außennetz (56.) und ein Stöger-Freistoß zischte haarscharf am Aluminium vorbei (60.). Der Druck wurde schlussendlich zu groß: Nach einer flachen Löwe-Flanke von der linken Strafraumkante musste Ring aus fünf Metern nur noch den Fuß hinhalten - 1:3 (62.). Die Roten Teufel blieben nun auf dem Gaspedal: Zimmer flankte von rechts in Richtung zweiter Pfosten, wo Löwe völlig ungedeckt stand und per Direktabnahme aus spitzem Winkel zum 2:3 traf (71.). Urplötzlich war Lautern wieder im Spiel.
Das große Zittern
Beim FCN begann nun das große Zittern. Ismael riegelte ab, Kaiserslautern warf alles nach vorne. Entsprechend eng wurde es fortan in der Nürnberger Hälfte. Die Abschlüsse der Pfälzer wurden seltener. Wenn es brannte, war der starke Keeper Rakovsky zur Stelle. Am Ende verteidigte der Club mit Mann und Maus und brachte das 3:2 über die Zeit. Kurz vor dem Schlusspfiff mussten die Franken aber noch einmal die Luft anhalten, als Joker Mugosa das Spielgerät aus 14 Metern knapp über die Latte knallte (90.+3).
Schon am Freitag (18.30 Uhr) ist Nürnberg auswärts in Bochum gefordert. Tags darauf (13 Uhr) hat Kaiserslautern Heimrecht gegen den Karlsruher SC.