Heidenheims Trainer Frank Schmidt stellte seine Startelf nach der 2:3-Auswärtsniederlage in Düsseldorf auf drei Positionen um: Für Reinhardt, Riese und Morabit starteten Leipertz, Titsch-Rivero und Mayer.
Auch Nürnbergs Übungsleiter Valerien Ismael stellte nach der 0:3-Klatsche gegen den Karlsruher SC ebenfalls dreimal um. Statt Routinier Pinola, Ramirez und Gebhart (Patellasehne) begannen U-19-Europameister Stark, Bihr (Profi-Debüt) und Koch.
Die Nürnberger startete im Spiel nach vorne bemüht, leisteten sich jedoch in der Defensive gleich in den ersten Minuten einen kollektiven Tiefschlaf, sodass die Prämisse von Coach Ismael, der "zu Null spielen" wollte, nach nur zweieinhalb Minuten bereits gescheitert war. Über Leipertz, der nicht energisch genug von den Franken angegriffen wurde, landete der Ball halblinks im Strafraum beim freistehenden Schnatterer, der mit rechts eiskalt an Schäfer vorbei vollendete (3.).
Doch damit noch nicht genug in Sachen Traumstart für den FCH: Denn mit dem zweiten Angriff gelang Heidenheim prompt der zweite Treffer - allerdings durch gütige Mithilfe einer erschreckend passiven Nürnberger Abwehr, die nach einer halbhohen Freistoßflanke im Strafraum Spalier stand für Kraus, der bei seiner Volleyabnahme in zentraler Position völlig frei stand und so genau ins linke Toreck einschoss (9.).
Der 7. Spieltag
In der Folge wirkten die Nürnberger insbesondere im Spiel nach vorne noch verunsicherter. Selbst kurze Pässe landeten reihenweise entweder bei den Heidenheimern oder im Seitenaus. Weil auch die Schmidt-Elf lieber weiterhin auf Konter lauerte, als selbst initiativ zu werden, entwickelte sich Mitte der ersten Hälfte ein unansehnliches Spiel. Erst in der Schlussphase der ersten 45 Minuten gelang es dem FCN schließlich, ein wenig mehr Druck zu erzeugen. Schöpf zwang Keeper Zimmermann in der 36. Minute erstmals zu einer Parade. Kurz darauf tauchte Sylvestr nach Fauxpas von Strauß halblinks am Strafraumrand frei auf, vergab aber eher kläglich (38.).
Niederlechner fällt leicht, Mayer sagt danke
Nach dem Seitenwechsel gelang es den Franken, etwas mehr Zug zum Tor entwickeln als über große Teile der ersten Hälfte. Schöpf zielte mit einem wuchtigen Schuss nur knapp über das Gehäuse (51.). Doch noch bevor die kleine Drangphase der Nürnberger Früchte tragen konnte, fiel auf der Gegenseite die Vorentscheidung: Weil Schäfer gegen den freigespielten Niederlechner einen Tick zu spät kam, konnte der Angreifer die Chance wahrnehmen und gegen den Keeper einfädeln. Mayer vollendete vom Elfmeterpunkt ins linke Toreck, obgleich Schäfer die Ecke ahnte (60.).
In der Folge war die Partie praktisch entschieden, auch wenn die Ismael-Schützlinge weiter wacker den Weg nach vorne suchten. Doch es fehlte den Nürnberger weiterhin an Ideen und Durchschlagskraft, um echte Gefahr zu erzeugen. Nachdem auch noch Club-Kapitän Polak nach einem taktischen Foul an der Mittellinie gegen Bagceci per Ampelkarte des Feldes verwiesen worden war, plätscherte die Partie endgültig ohne Spannung dem Ende entgegen.
In der Schlussphase vergab Niederlechner (77., 87.) für Heidenheim und Schöpf nach kleinem Solo sowie Stark per Freistoß (82.) für Nürnberg noch die Gelegenheit für Ergebniskosmetik.
Am Sonntag (13.30 Uhr) beendet Heidenheim die englische Woche mit einem Heimspiel gegen die Überraschungsmannschaft aus Bochum. Einen Tag später (20.15 Uhr) haben die strauchelnden Nürnberger einen Tag vor ihrer Jahreshauptversammlung die Roten Teufel aus Kaiserslautern zu Gast.