KSC-Coach Markus Kaucinski vertraute exakt der Startelf, die zuletzt 2:0-Sieger bei Fortuna Düsseldorf war.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt hatte im Vergleich zum 2:2-Unentschieden gegen 1860 München vier Neue an Bord: Für Göhlert, Heise, Riese und Mayer liefen Kraus, Vitzthum (Pflichtspieldebüt), Leipertz und Grimaldi auf.
Der KSC stellte die Zeichen von Beginn an auf Offensive. Der FCH aber stand in kompakter Ordnung, giftig in den direkten Zweikämpfen und provozierte so immer Ballverluste des Gegners.
Und schaltete, wenn sich die Gelegenheit bot, schnell um: Niederlechner spielte vor dem eigenen Strafraum ins Mittelfeld zu Grimaldi. Und der wuchtige Angreifer schaltete den Turbo ein, war auch am Sechzehner von Gulde nicht zu bremsen und schob an Orlishausen vorbei aus 16 Metern ein (6.).
Wie reagierte der KSC? Mit verstärkten Offensivbemühungen, die gegen die mit hoher Laufintensität agierenden Heidenheimer spätestens kurz vor dem gegnerischen Strafraum aber lange Zeit verpufften.
Erst nach Torres' Dribbling und Hereingabe hätte eine Schwäche von Zimmermann fast den Ausgleich bedeutet, der Keeper aber bügelte seine Unsicherheit am Fünfer gegen Micanski mutig selbst wieder aus (18.) und war auch bei Mauersbergers Kopfball auf dem Posten (20.).
Zwischenzeitliche Entlastung für den FCH gab es unter der Leitung des in der Bewertung der direkten Zweikämpfen nicht immer sicheren Referees Christian Dietz durch Schnatterer (22.) und Kraus (23.).
Ansonsten konzentrierte sich der Aufsteiger vor allem darauf, die meist zu durchsichtigen Angriffsversuche des Kontrahenten auszubremsen. Bis zur Pause mit Erfolg. Lediglich ein Kopfball Micanskis gegen eine einmal unsortierte Hintermannschaft ließ den Puls von Gäste-Coach Schmidt kurzzeitig hochschnellen (41.).
Der 4. Spieltag
Für den angeschlagenen Grimaldi kam mit Wiederanpfiff bei Heidenheim Reinhardt zum Zug. Dem KSC gelang ein Blitzstart: Krebs spielte steil auf Torres, der im Strafraum den Ball am herausstürzenden Zimmermann vorbeispitzelte und vom Keeper umgeräumt wurde. Elfmeter, den Yabo mit platziertem Schuss ins rechte Eck sicher verwandelte (48.).
Der Ausgleich beflügelte die Badener, die mehr Bewegung und Tempo in ihr Spiel einbrachten. Die Zielstrebigkeit der Karlsruher, die Angriff auf Angriff gen Gästetor fuhren, stürzte die Abwehr des Aufsteigers in große Nöte. Chancen stellten sich, initiiert durch Schwungfeder Yabo und auch über rechts durch Torres, aufgrund des Dauerdrucks automatisch ein: Krebs (57.), Yabo (58.), Micanski (mit tollem Fallrückzieher auf die Oberkante der Latte, 60.) sowie Yamada (62.) standen binnen weniger Minuten mehr oder weniger dicht vor der verdienten Führung.
Der FCH überstand die Drangperiode der Gastgeber, die zwar am Drücker blieben, aber nicht mehr gefährlich ins letzte Drittel vordringen konnten. Für die geplante Schlussoffensive brachte Kauczinski mit Hennings für Micanski einen frischen Angreifer (77.).
Echten Schwung aber entwickelte der KSC nicht mehr. Heidenheim hatte sich gefangen und in der 82. Minute nach einem schlecht ausgespielten Konter gar eine gute Gelegenheit. Erst in der Nachspielzeit kam noch einmal der Gastgeber - der Torschrei erstarb den Fans auf den Lippen, als Gulde aus fünf Metern nach einer Ecke an Zimmermann scheiterte (90.+1). Kurz danach war Schluss.
Am Freitag, den 12. September (18.30 Uhr), muss der KSC nach Bochum reisen, während Heidenheim am Sonntag (13.30 Uhr) zu Hause gegen Union Berlin antritt.