Ingolstadts Coach Marco Kurz musste im Vergleich zum 2:0-Pokalsieg in Frankfurt auf Hajnal (muskuläre Probleme) verzichten. Buchner hieß der Vertreter des Ungarn in der offensiven Dreierreihe. Bei St. Pauli wechselte Trainer Michael Frontzeck nach dem 1:1 gegen Düsseldorf auf drei Positionen. Kringe und Schindler ersetzten Rzatkowski und Thy. Außerdem spielte Kalla in der Innenverteidigung für den Rot-gesperrten Thorandt.
Die Partie im Audi-Sportpark begann gleich mit einer Schrecksekunde für die Gäste. Schon nach wenigen Momenten lag Kapitän Boll mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden und musste nach minutenlanger Behandlung mit bandagiertem Knie das Spielfeld verlassen. Thy kam für das St. Pauli-Urgestein (5.). Dann wurde auch Fußball gespielt: Eine abgefälschte Buchner-Flanke entwickelte sich für längere Zeit zur gefährlichsten Aktion der Hausherren, die ansonsten stark verunsichert auftraten und hauptsächlich mit Defensivaufgaben beschäftigt waren. St. Pauli kontrollierte das Geschehen und hatte eine erste gute Chance durch Thy (10.).
Der 9. Spieltag
Ingolstadt legte sein Offensivspiel ausschließlich auf Konter aus, konnte aber durch eigene Ungenauigkeiten kaum Druck ausüben. Gefahr vor dem gegnerischen Tor strahlte fast ausschließlich St. Pauli aus: Bartels (24.) schoss knapp daneben, Gonther und Verhoek (beide 29.) scheiterten an den Reflexen von Özcan. Auch nach einem Blackout des ehemaligen St. Pauli Spielers Gunesch war der FCI-Schlussmann gegen Verhoek zur Stelle (30.).
Wenig später reagierte Kurz, nahm den Rot-gefährdeten Cohen vom Feld (38.), und konnte mit ansehen, wie seine Elf plötzlich die Offensive für sich entdeckte. Hofmann traf nach einem Buchner-Freistoß den Pfosten (39.), erzielte ein zu Recht aberkanntes Abseitstor (40.) und köpfte anschließend über das Gehäuse (42.). Ein Treffer vor der Pause glückte aber nur noch den Gästen. Gonther überbrückte das Mittelfeld mit einem weiten Pass auf Bartels, der nur zwei Kontakte benötigte, um Özcan per Lupfer zu überwinden (45. +2).
Auf den Rückschlag des späten Gegentreffers reagierte FCI-Coach Kurz mit einem zweiten Wechsel. Lappe (für Buchner) unterstütze fortan Hofmann im Sturm. Für frischen Wind in der lahmenden "Schanzer"-Offensive sorgte der 26-Jährige aber nicht. Vielmehr war es St. Pauli, das auf den zweiten Treffer spielte: Thys Volleyschuss aus etwa 23 Metern landete neben dem rechten Pfosten (54.).
Ansonsten war mittlerweile viel Leerlauf im Spiel. Einzig das knappe Ergebnis hielt Ingolstadt weiterhin am Leben. Dabei blieb es auch nach einem Kopfball von Thy, der knapp am Tor vorbeiköpfte (67.). Auf der Gegenseite war Tschauner nahezu beschäftigungslos. Der Keeper musste nur eine schwach getretene Ecke abfangen und war ansonsten ausschließlich bei Rückpässen der Mitspieler am Ball.
Wie aus dem Nichts mussten die Gäste dann doch den Ausgleich schlucken. Matip setzte sich nach einer Groß-Ecke von rechts im Kopfballduell gegen Verhoek durch, Tschauner konnte nicht mehr eingreifen und Buchtmann auf der Linie ebenfalls nicht mehr retten (80.). Ingolstadt sah sich plötzlich einem glücklichen Punktgewinn ganz nah, fünf Minuten später aber wieder weit entfernt. Danilo verursachte mit einem unnötigen Foul am eingewechselten Maier einen Foulelfmeter. Kringe verschoss diesen zwar, netzte aber im Nachschuss doch noch zum verdienten 2:1-Sieg ein (86.). Maier vergab daraufhin mit einem Lattenschuss sogar noch die Großchance zum 3:1 (88.).
Ingolstadt gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Bochum, St. Pauli empfängt schon am Freitag (18.30 Uhr) Paderborn.