Viel Feuer in den Zweikämpfen
St. Paulis Trainer Michael Frontzeck konnte nach dem 2:1-Sieg gegen den FSV Frankfurt wieder auf Rechtsverteidiger Nehrig zurückgreifen und beorderte ihn für Schindler in die Startelf. Düsseldorfs Coach Mike Büskens reagierte auf das 1:1 gegen Dynamo Dresden mit drei personellen Wechseln: Malezas, Bodzek und Kenia begannen für Bomheuer, Gianniotas und Hoffer.
Beide Mannschaften sorgten für eine muntere Anfangsphase, gingen mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe und agierten durchaus offensiv. Die Hamburger hatten zwar mehr Ballbesitz, fanden aber kaum ein Durchkommen gegen Gäste, die sich schnell mit acht, neun Mann hinter dem Ball postierten. Dafür setzte die Fortuna bei Balleroberung auf ein schnelles Umschaltspiel, rückte schnell nach und setzte die Hausherren so unter Druck. Da aber beide Defensivreihen gut geordnet standen, war so kaum ein Durchkommen.
Erste Torchancen verzeichneten Bodzek (3.), Rzatkowski (21.), Bancé (23.) und Thy (27.). Mehr passierte in den Strafräumen zunächst nicht, da beiden Mannschaften der letzte entscheidende Pass nicht gelang. Die Partie blieb aufgrund intensiver Zweikampfführung aber trotzdem kurzweilig und spannend. Schiedsrichter Bastian Dankert regelte aber viele grenzwertige Duelle mit Worten und verteilte nur zwei Gelbe Karten im ersten Durchgang. F95-Kapitän Lambertz musste schon früh verletzt raus und wurde von Gianniotas ersetzt (35.).
Gegen Ende der ersten Halbzeit erspielten sich die Kiez-Kicker dann ein leichtes Übergewicht und erhöhten den Druck. Bartels hatte die bis dato beste Chance, brachte seinen Alleingang aber nicht im Tor unter (39.).
Bancé-Blitzstart
Der 8. Spieltag
Direkt nach Wiederanpfiff setzte Düsseldorf ein Ausrufezeichen. St. Pauli war gedanklich wohl noch in der Kabine, als Fink einen Einwurf im Mittelfeld annahm, den startenden Bancé sah und diesen mit einem Zuckerpass bediente. Der Sturmtank schüttelte Bewacher Halstenberg ab und traf zentral von der Strafraumgrenze zum 1:0 ins Tor (47.).
In der Folge übernahm St. Pauli klar die Spielkontrolle, biss sich an der massierten F95-Defensive aber die Zähne aus und kam nicht in Schussposition. Frontzeck reagierte und brachte mit Nöthe einen zusätzlichen Stürmer (60.). Auch danach agierten die Hamburger druckvoll, fanden aber einfach kein Durchkommen. Stattdessen starteten die Gäste immer wieder Konter. Bancé (68.) und Kenia (71.) verzeichneten sogar gute Torchancen.
Thorandt sieht Rot - Kringe trifft
Das Spiel kippte zu Gunsten der Fortunen, die in der Schlussphase sogar in Überzahl agieren durften: Thorandt schubste Bancé weg und sah glatt Rot - eine überzogene Entscheidung (81.). Doch statt nun auseinanderzufallen, drehten die Hamburger so richtig auf. In der einen Minute war es am Millerntor noch totenstill, dann tobte der Kiez: Fink köpfte einen hohen Ball direkt vor die Füße von Kringe, der nicht lange überlegte und direkt abzog. Sein Gewaltschuss aus 22 Metern schlug genau neben dem linken Pfosten ein (82.).
Da die Hamburger nun euphorisiert waren und Düsseldorf eigentlich einen Dreier mitnehmen wollte, entwickelten sich noch heiße Schlussminuten. Der eingewechselte Benschop hatte die klarste Möglichkeit, doch sein Schuss aus 17 Metern zischte haarscharf am rechten Winkel vorbei. So blieb es beim 1:1.
St. Pauli tritt am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Ingolstadt an, Düsseldorf empfängt bereits am Samstag (13 Uhr) den FSV Frankfurt.