Gleich fünf Mal tauschte der Trainer des 1. FC Köln, Holger Stanislawski, im Vergleich zur unnötigen 0:1-Heimpleite gegen Cottbus Personal: McKenna, Matuschyk, Chihi, Bigalke und Ujah standen in der Startelf. Wimmer, Strobl, Royer, Ishak und Clemens mussten weichen. St. Pauli-Trainer André Schubert sah nach dem 2:1-Heimerfolg gegen Sandhausen keine Notwendigkeit, seine erste Elf zu ändern.
Die Wechsel auf Seiten des 1. FC Köln schienen direkt zu fruchten. Vor allem Neuzugang Bigalke machte in der ersten Viertelstunde auf sich aufmerksam. Bereits nach sechs Minuten setzte die Nummer 21 der Geißböcke eine erste Duftmarke und prüfte Tschauner aus der Distanz. Nur eine Minute später tauchte Bigalke erneut vor dem Kasten der Gäste auf, Tschauner reagierte aber schnell (7.). Der Schlussmann der Gäste war weiterhin gefordert, als Bröker aus 30 Metern abzog (10). St. Pauli hatte bis dato keinen Zugriff auf die Partie. Die Hausherren spielten mutig nach vorne, vergaßen aber, sich mit einem Tor zu belohnen.
Der 5. Spieltag
Ab der 20. Minute ließ der Kölner Angriffswirbel merklich nach. Auch Bigalke schaltete einen Gang zurück, sodass die Hamburger über Zweikämpfe im Mittelfeld ins Spiel fanden. Erst nach einer halben Stunde wurde es vor dem Kasten von FC-Keeper Horn gefährlich, als Saglik Ebbers steil schickte. Brecko blockte im letzten Moment (28.). Nach schnellem Kombinationsspiel über Bigalke und Ujah auf der Gegenseite landete das Leder dann doch noch im Tor - allerdings stand Brecko, den der finale Pass erreicht hatte, im Abseits. Weiter nur 0:0.
Kurz vor der Pause sahen die Fans im nicht ganz ausverkauften Rhein-Energie-Stadion den ersten Torschuss der Paulianer: Saglik passte quer auf Boll, der aus der Distanz abzog. Horn nahm den Ball aber problemlos auf. Mehr gab es nicht mehr vor dem Pausenpfiff.
Geißböcke drängen weiter auf die Führung
Für St. Pauli begann die zweite Halbzeit denkbar schlecht. Nach nur fünf Minuten musste Boll verletzt ausgewechselt werden (50.). Für den Kapitän der Hanseaten kam Funk in die Partie. Die erste gefährliche Aktion hatten erneut die Hausherren. Auf dem linken Flügel spielte Bigalke den Ball direkt in den Lauf des heranstürmenden Chihi, der im Sechzehnmeterraum alle Möglichkeiten hatte, aber viel zu überhastet abschloss (53.). Bröker sorgte für den nächsten Aufschrei: Sein Schuss aus 20 Meter ging nach 55 Minuten jedoch knapp über die Latte.
In der 73. Minute dann plötzlich die Riesenchance für St. Pauli: Bartels hob den Ball auf Saglik in den Strafraum, der alleine vor Horn die Kugel nicht voll traf. Wenig später war Schluss für Ebbers. In seinem 250. Zweitligaspiel wurde der Hamburger nach 74 Minuten ausgewechselt. Ginczek sollte neue Impulse setzen.
Doch all das half am Ende nichts mehr. Ujah verpasste eine Bigalke-Flanke um Zentimeter (80.), über Bigalke und McKenna hatte der Stürmer in der 87. Minute erneut die Möglichkeit zum Siegtreffer. Sein Kopfball sauste aber über die Latte. So sollte es also wieder nicht sein mit dem ersten Dreier in der aktuellen Saison.
Köln eröffnet den 6. Spieltag am Freitag (18 Uhr) bei Union Berlin. St. Pauli spielt zur gleichen Zeit bei der Überraschungsmannschaft des FSV Frankfurt.