Hertha-Coach Jos Luhukay stellte seine Startelf nach dem 2:1-Derby-Sieg bei Union auf vier Positionen um: Im Tor stand Stammkeeper Kraft nach Rückenverletzung wieder zur Verfügung und ersetzte Burchert. In der Abwehr feierte Neuzugang Pekarik sein Debüt, im Mittelfeld liefen Ronny und Ramos auf. Für Hubnik blieb nur die Bank, Kluge und Ben-Hatira standen wegen Trainingsrückstand nicht im Kader.
Aalens Trainer Ralph Hasenhüttl setzte im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Tabellenführer Braunschweig im Angriff auf Aydemir an Stelle von Reichwein.
Hertha ergriff gegen den tief stehenden Aufsteiger sofort die Initiative, flüssig lief das Leder durch die Reihen der Gastgeber. Nach der ersten gelungenen Offensiv-Kombination der Luhukay-Elf hätte es Elfmeter geben müssen, als Kister Allagui im Strafraum von den Beinen holte - Referee Sippel ließ weiterlaufen (8.).
Die Berliner arbeiteten gut gegen den Ball, erstickten Aalener Konterversuche schon im Keim. Und vorne blieb Allagui gegen das engmaschige Abwehrnetz des VfR zunächst ein stetiger Unruheherd (12., 17.).
Die Hasenhüttl-Schützlinge überstanden die erste Angriffswelle der Hauptstädter, liefen den Gegner nun etwas früher an und störten so das Aufbauspiel der Hertha effektiver, ohne selbst zu einer nennenswerten Torannäherung zu kommen.
Vergeblich suchte die "Alte Dame" nach einer Lösung, den Abwehrriegel des laufstarken Aufsteigers zu durchbrechen. Lediglich ein Fernschuss von Ramos knapp vorbei sorgte vor der Pause noch für Gefahr (29.), ansonsten blieb der bestens organisierte VfR trotz pausenlosen Anrennens der Hertha von weiteren Gefahrenmomenten verschont.
Der 5. Spieltag
Ohne Personalwechsel fand die Daueroffensive der Hausherren nach Wiederanpfiff zunächst seine Fortsetzung. Wagner verpasste Ronnys Hereingabe im Fünfer nur knapp (51.) und bugsierte Ndjengs Flanke nur Zentimeter am Winkel vorbei (57.), zwischenzeitlich meldete sich der Aufsteiger bei Aydemirs Einzelaktion erstmals gefährlich zu Wort (55.).
Nach den ersten Auswechslungen auf beiden Seiten schlugen die Berliner bei einem Standard zu: Nach Ndjengs Eckball verlor die vorher so sattelfelste Deckung Aalens Ramos aus den Augen. Der Kolumbianer nickte aus acht Metern zur verdienten Führung ins linke untere Eck ein (60.).
Eine Stunde lang hatte der VfR dem Kontrahenten das Leben schwer gemacht, nach dem 0:1 musste die Hasenhüttl-Elf nun kommen. Was der "Alten Dame" Räume eröffnete: Ronny schickte Ramos, der Kister enteilte und die Kugel an Bernhardt vorbeischob. Vom rechten Innenpfosten prallte der Ball ins Feld zurück, ehe Hübner klärte (68.).
Es sollte bis in die Nachspielzeit hinein die letzte bemerkenswerte Möglichkeit der Partie bleiben, denn: Aalen fand offensiv keine Mittel, und die Berliner verstanden es nicht, sich bietende Kontermöglichkeiten konsequent zu nutzen. Am Ende setzte Ronny den Schlusspunkt: Traut verlor den Ball in der eigenen Hälfte an Schulz, der im Strafraum an Kister vorbeiging und auf Ronny zurücklegte, der mit rechts aus acht Metern vollendete (90.+1).
Hertha BSC trifft am Samstag (13 Uhr) auf dem Betzenberg auf Kaiserslautern. Aalen empfängt bereits am Freitag (18 Uhr) Erzgebirge Aue.