St. Paulis Trainer Michael Frontzeck veränderte seine Startformation im Vergleich zum 1:0-Sieg in Aalen auf einer Position. Daube spielte im offensiven Mittelfeld anstelle von Thy. Ebenfalls einen Wechsel nahm Jahn-Coach Franciszek Smuda nach der 1:3-Niederlage gegen den SV Sandhausen vor: Wießmeier begann für Carlinhos.
Das Spiel am Millerntor war gerade einmal neun Sekunden alt, da hatte Daube schon die erste gute Schusschance für die Hausherren. Der offensive Mittelfeldakteur scheiterte aber innerhalb des Strafraums (1.). Beide Mannschaften fielen in den kommenden Minuten durch aggressives Pressing auf, wodurch die Hamburger beinahe in Führung gingen (5., Daube). Nach einer knappen Viertelstunde übernahmen die Gastgeber so langsam die Kontrolle und verbuchten den einen oder anderen Abschluss.
Der 25. Spieltag
Etwas Zählbares sprang in Minute 18 heraus, als Daube mit einem schönen Lupfer zu Gogia ablegte. Beim Abschluss des 21-Jährigen fälschte Hein unhaltbar für Ochs ab, der zwar noch eine Hand am Ball hatte, den Einschlag aber nicht mehr verhindern konnte. St. Pauli belohnte sich also für eine couragierte Leistung, musste aber knapp fünf Zeigerumdrehungen später schon wieder den Ausgleich hinnehmen. Zunächst scheiterte Machado aus spitzem Winkel (20.), ehe der Brasilianer 180 Sekunden später als Vorbereiter für Koke diente. Der Winterneuzugang drehte sich am Fünfer um Thorandt und beendete mit einem Schuss in den Winkel die gegentorlose Zeit von Torwart Tschauner, der nach 290 Minuten erstmals wieder bezwungen wurde (23.).
Der Aufsteiger war nun deutlich besser im Spiel, dagegen hatte St. Pauli am Gegentreffer etwas zu knabbern. Die Pausenführung gelang dem SSV aber nicht, weil Smarzoch Koke im Sechzehner nicht fand (31.) und Nachreiner die Kugel aus 16 Metern ans Aluminium zimmerte (42.).
Jahn-Coach Smuda brachte mit Wiederbeginn mit Djuricin einen weiteren Stürmer aufs Feld. Der Österreicher war auch gleich an der ersten Offensivaktion des SSV beteiligt. Tschauner rettete bei der scharfen Hereingabe des Angreifers. Den "Kiezkickern" fehlte auch nach dem Seitenwechsel Idee und Zielstrebigkeit im Spiel nach vorne. Stattdessen kam Kamavuaka dem zweiten Treffer der Oberpfälzer ganz nah (57.).
Frontzeck reagierte und brachte nach einer knappen Stunde zwei frische Spieler: Ebbers und Boll ersetzten Daube und Kalla. Sekunden später kamen die Hanseaten immerhin mal wieder zu einem Abschluss – Ochs hielt gegen Gyau sicher (60.). Die Partie plätscherte einige Minuten vor sich hin, ehe sie in der 66. Minute vorentschieden schien: Nach einem hart geführten Zweikampf zwischen Nachreiner und Gyau startete ein St. Pauli-Konter, der die Führung durch Ginczek brachte (66.). Besonders bitter für Regensburg: Nachreiner schied direkt im Anschluss verletzungsbedingt aus.
Beim Jahn schien durch den zweiten Gegentreffer die Gegenwehr gebrochen. Doch ausgerechnet Torschütze Ginczek brachte die Gäste mit seinem unnötigen Platzverweis zurück ins Spiel. Der 21-Jährige rauschte von hinten in Rahns Beine und musste mit Rot vom Feld (87.). Sekunden später fiel dann der Ausgleich: Kamavuaka hatte sich bei Heins Hereingabe am höchsten geschraubt und zum 2:2 eingenickt (89.).
Grenzenloser Jubel: St. Pauli gewinnt durch Bruns Treffer mit 3:2. getty images
Punkteteilung am Millerntor? Nein! Denn St. Pauli hatte noch einen letzten Pfeil im Köcher. Boll setzte sich gegen Rahn durch. Gogia flankte auf den eingewechselten Bruns und dieser markierte aus kürzester Distanz den 3:2-Siegtreffer (90.).
Der FC St. Pauli reist am Freitag (18 Uhr) zum 1. FC Union Berlin. Regensburg empfängt am Sonntag (13.30) Erzgebirge Aue.