Paderborns Trainer Stephan Schmidt hatte sich in der Winterpause zur Hauptaufgabe gemacht, die Torflaute (die letzten vier Ligaspiele zu null verloren) zu beheben. Die Winter-Einkäufe Kachunga und Saglik rückten prompt in die Starelf und bildeten das neue Sturm-Duo. Auch Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht beorderte seinen einzigen Neuzugang sofort in die Startelf: Elabdellaoui durfte im Mittelfeld ran. Besonders bitter: Kapitän Kruppke fiel verletzt aus (Innenbandanriss im Knie).
Auf dem Feld ging es zu Beginn sehr pomadig zu. Beide Teams waren zunächst auf Sicherheit aus. Ein wirklicher Spielfluss kam nicht zu Stande, weil sich die Kontrahenten in vielen Zweikämpfen im Mittelfeld aufrieben. Der erste vernünftige Spielzug brachte dann aber sofort das erste Tor: Die Eintracht kombinierte mit mehreren Kurzpässen durch die Mitte und wechselte dann über Kumbela und Reichel auf den linken Flügel. Schließlich wanderte die Kugel zu Petersch, der aus 16 Metern abzog und den etwas zu weit vorne postierten Torwart Kruse überraschte (9.).
SCP harmlos - BTSV dominant
In den Folgeminuten musste der SC den Gegentreffer erst einmal verdauen und wirkte in der Defensive anfällig und unsicher. Der Tabellenführer konnte daraus aber zunächst kein Kapital schlagen. Erst nach einer guten Viertelstunde wurden die Hausherren mutiger und leiteten erste Angriffe ein. Dabei entwickelten die Ostwestfalen aber keine Durchschlagskraft. Der BTSV stand defensiv kompakt und setzte selbst immer wieder Nadelstiche.
So passierte in den Strafräumen lange nichts. Das Pressing der Braunschweiger war sehr effektiv und ließ den Paderbornern kaum Luft zum Atmen. Die wenigen Möglichkeiten der Nullsiebener vergaben Bertels (32.) und Meha (43.). Die Eintracht blieb dominant, verpasste es aber, den zweiten Treffer nachzulegen. Bei den Versuchen von Theuerkauf (30.), Ademi (38.) und Boland (40.) fehlten nur Zentimeter.
Hochkaräter am Fließband: Ademi trifft die Latte
Der 20. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel stürmten die Gäste sofort nach vorne: Ademi nahm eine Hereingabe von rechts mit vollem Risiko direkt ab und donnerte das Spielgerät an die Latte (46.). Während die Abwehr des SCP Auflösungserscheinungen zeigte, ließ die Eintracht gleich mehrere Hochkaräter leichtsinnig liegen: Nach einer Flanke von Petersch schoss Theuerkauf aus sieben Metern freistehend drüber (54.). Keine Zeigerumdrehung später hatte auch Ademi freie Schussbahn, doch auch der Stürmer jagte den Ball aus elf Metern über das Tor (55.).
Nach diesem Großchancenfestival ging das Tempo komplett verloren und die Partie plätscherte über weite Strecken ereignislos vor sich hin. Gerade als der Tabellenführer ein wenig einlullte, sorgte Meha für einen Wachmacher: Sein 30-Meter-Freistoß flog direkt aufs Tor und brachte BTSV-Keeper Davari in Verlegenheit: Der Torwart ließ den Aufsetzer zur Seite abklatschen, war bei Zieglers Nachschuss dann aber zur Stelle (68.).
Nun zog die Eintracht wieder an und wurde belohnt: Neuzugang Elabdellaoui trat einen Freistoß von links mit Schnitt nach innen. Am Fünfmeterraum schraubte sich Dogan in die Luft und köpfte zum 2:0 ein (74.).
Bertels bricht den Tor-Fluch
Die Entscheidung war nun gefallen und Braunschweig verwaltete das Ergebnis in der Schlussviertelstunde. Paderborn blieb harmlos und konnte in der Schlussminute zumindest den Torfluch brechen: Nach vier Spielen ohne eigenen Treffer gelang es Bertels, diese schwarze Serie zu beenden. Eine Meha-Flanke fand den Kopf von Kachunga, der auf Bertels verlängerte. Der aufgerückte Verteidiger drückte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie (90.+2). Danach war Schluss.
Für Paderborn geht es nächste Woche Sonntag (13.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt weiter. Braunschweig spielt schon am Freitag (18 Uhr) und empfängt dann den VfR Aalen.