FSV-Coach Benno Möhlmann musste seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Auswärtsniederlage bei Union Berlin umstellen. Heitmeier fehlte Gelb-Rot-gesperrt. Dafür rückte Stark ins zentrale Mittelfeld.
Regensburgs Trainer Oscar Corrochano verlor bei der bitteren 2:3-Last-Minute-Niederlage gegen den 1. FC Köln seinen Innenverteidiger Laurito (Bruch des Augenhöhlenbodens) und schickte dafür Ziereis von Beginn an aufs Feld.
Eine Vorlage zum Geburtstag
Beiden Mannschaften waren die jüngsten Niederlagen anzumerken, denn die Kontrahenten lieferten sich einen nervösen und sehr fahrigen Beginn mit zahlreichen Abspielfehlern. Ein Spielfluss sollte so gar nicht erst aufkommen. Einzig Regensburgs Wießmeier näherte sich mit einem 17-Meter-Schuss dem Tor ein wenig an (6.).
Wie aus dem Nichts ging der FSV dann plötzlich in Führung: Görlitz spielte einen doppelten Doppelpass mit Stark. Letzterer konnte schließlich von rechts an den zweiten Pfosten flanken, wo Leckie völlig frei stand und aus etwa sechs Metern zur Führung einschießen konnte (13.). Die Torvorlage, ein perfektes Geburtstagsgeschenk für Stark, der am Spieltag 22 Jahre alt wurde.
Schlicke brennen die Sicherungen durch
Tätlichkeit: Björn Schlicke sah Rot. picture alliance
Statt auf die Führung aufzubauen, dezimierten sich die Frankfurter selbst. Schlicke ging nach einem Zweikampf mit Kotzke zu Boden. Der Pfiff von Schiedsrichter Christian Fischer blieb aus, und so brannten beim FSV-Kapitän die Sicherungen durch. Der Innenverteidiger trat in einer Kurzschlussreaktion gegen Kotzke nach und flog mit glatt Rot vom Platz (19.).
Nun agierten die Hausherren defensiver und stellten die Räume in der eigenen Hälfte mit zehn Mann zu. Zur zusätzlichen Absicherung kam Defensivspieler Bambara für Stürmer Kapllani (35.). Gelegentlich starteten die Bornheimer auch Entlastungsangriffe und suchten immer wieder den schnellen Leckie. Regensburg blieb geduldig und baute das Spiel nur langsam auf. Insgesamt fehlte den Oberpfälzern aber trotz einem Mann mehr auf dem Feld die Durchschlagskraft. Einzig Djuricin brachte den Ball via Fallrückzieher in Richtung Tor. FSV-Torwart Klandt packte aber sicher zu (36.).
Görtlitz mit einem Traumtor
Der 11. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich die Partie deutlich lebhafter. Corrochano brachte zur Pause mit Machado einen zusätzlichen Stürmer. Abgesehen von Distanzschüssen kamen die Regensburger aber nicht zum Abschluss. Gefährlich wurde es nur nach Standardsituationen durch Linksverteidiger Rahn. Hier zeigte sich FSV-Keeper Klandt aber als sicherer Rückhalt.
Trotz der offensiveren Spielweise der Oberpfälzer versteckten sich die Hausherren nicht und starteten immer wieder Konter. Hier war die einzige Spitze Verhoek aber oft alleine gegen mehrere Gegenspieler. Besser machte es Görlitz, der nach einen Teixeira-Freistoß Torwart Michael Hofmann mit einem Ballkontakt überlobbte und dann ins leere Tor zum 2:0 einschob (56.). Ein traumhafter Treffer!
Nun hatten die Frankfurter ein Polster und konzentrierten sich fast ausschließlich aufs Verteidigen. Zwar rannte Regensburg weiter an, doch gegen den massierten Defensivverbund fand der Jahn einfach kein Durchkommen. Corrochano reagierte, brachte mit Sebastian Hofmann einen dritten Stürmer (72.) und ließ im 3-4-3-System spielen.
Sembolo macht es spannend
Diese Maßnahme zeigte erst in den Schlussminuten Wirkung. Nach einem Hein-Freistoß gelangte der Ball zu Joker Machado, der eine Mischung aus Flanke und Torschuss in Richtung Klandt trat. Sembolo schraubte sich an der Fünf-Meter-Grenze nach oben und nickte zum 1:2-Anschlusstreffer ein (84.).
Jetzt war die Partie wieder völlig offen und der SSV warf nochmal alles nach vorne. Das erste Unentschieden für den Jahn in dieser Saison wollte aber nicht zu Stande kommen. Stattdessen sorgten die Bornheimer für die Entscheidung in der Nachspielzeit: Bambara donnerte das Spielgerät aus knapp 30 Metern (!) in den linken Winkel (90.+1). Ein Traumtor zum 3:1-Endstand.
Der FSV Frankfurt spielt am Mittwoch (20.30 Uhr) in der zweiten Runde des DFB-Pokals und muss zum VfL Wolfsburg reisen. In der 2. Bundesliga geht es dann am Samstag (13 Uhr) in Duisburg weiter. Regensburg empfängt schon tags zuvor (Freitag, 18 Uhr) den SC Paderborn.