Paderborns Trainer Stephan Schmidt veränderte seine Startformation im Vergleich zum 1:1 beim FSV Frankfurt auf einer Position: Kapitän Krösche ersetzte Vrancic im defensiven Mittelfeld. Auf der anderen Seite nahm St. Paulis Neu-Coach Michael Frontzeck nach dem 2:2 gegen Union Berlin drei Änderungen vor: Kalla, Funk und Gogia spielten für Boll, Mohr und Saglik. Taktisch agierten die "Kiez-Kicker" in einem 4-2-3-1-System.
Das neue Spielsystem schien den Hansestädtern zu liegen. Denn die Anfangsphase war geprägt von großem Druck der Gäste, die sich präsenter in den Zweikämpfen zeigten. Möglichkeiten, zumeist vom quirligen Bartels kreiert, gab es in den ersten Minuten scharenweise. Schindler schoss über die Latte (2.) und scheiterte wenig später an Kruse (5.). Ginczek traf erst den Pfosten und köpfte anschließend am freien Tor vorbei (5.).
Der 10. Spieltag
St. Pauli startet furios
Nachdem die Hausherren diesen Chancen-Orkan erfolgreich überstanden hatten, waren sie erst einmal auf Ruhe und Kontrolle aus. Ballbesitz lautete die oberste Devise. Das Spielgerät lief gut durch die eigenen Reihen und die Schmidt-Elf arbeitete sich mit dieser Marschroute Stück für Stück an das gegnerische Tor heran. Richtig gefährlich wurde es für Tschauner in St. Paulis Kasten aber nicht.
Mit zunehmender Spieldauer verlor die Partie etwas an Fahrt, nicht aber an Intensität. Das Geschehen spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab, mit leichten Feldvorteilen für den Gastgeber. Die besseren Torgelegenheiten hatten aber nach wie vor die Nordlichter: Ginczeks abgefälschter Freistoß rauschte nur hauchzart über den Querbalken (42.).
Ginczek nutzt die erste Möglichkeit
Nach dem Seitenwechsel waren die Hamburger zunächst im Glück, als Yilmaz einen Stockfehler von Avevor nicht ausnutzen konnte, denn ansonsten hätte der Paderborner freie Bahn in Richtung Tschauner gehabt (47.). Keine 60 Sekunden später nutzten die Gäste ihre erste Möglichkeit im zweiten Durchgang. Strohdiek konnte Kringe nicht am flanken hindern und im Zentrum setzte sich Ginczek zwischen Feisthammel und Wemmer durch - 1:0 für St. Pauli (48.).
Keine vier Minuten später stand der Hamburger Angreifer kurz vor seinem zweiten Treffer, aber SCP-Schlussmann Kruse tauchte noch gerade rechtzeitig in die rechte Keeperecke ab (52.). Eine umgehende Antwort der Hausherren blieb dagegen aus. Auch deshalb reagierte Trainer Schmidt und brachte den Ex-Paulianer Naki für Meha. Die "Kiez-Kicker" gönnten sich nun eine kurze Schwächeperiode. Paderborn merkte dies, erhöhte den Druck und belohnte sich umgehend. Ausgerechnet Naki schob nach einem doppelten Doppelpass überlegt ins lange Eck ein, verzichtete danach aber auf eine Jubeleinlage (71.).
Kruse hält den Punkt fest
Paderborn wollte nun mehr und legte nochmals einen Gang zu. S04-Leihgabe Hofmann zwang Tschauner aus 17 Metern zu einer Flugeinlage (79.). Danach bekamen die "Kiez-Kicker" plötzlich die zweite Luft und hätten in der Nachspielzeit beinahe noch den Siegtreffer erzielt, doch Kruse hielt sowohl gegen Daube als auch gegen Schindler überragend (90.+3).
Paderborn reist am Sonntag (13.30 Uhr) zu Union Berlin. Die Paulianer empfangen zeitgleich Dynamo Dresden.