Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz sah nach dem überzeugenden Auswärtsauftritt seiner Schützlinge beim 2:2-Remis gegen Spitzenreiter Hertha BSC keinen Grund, seine Anfangsformation personell zu verändern.
Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Boysen, der unter der Woche seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2013 verlängert hatte, baute seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Heimpleite gegen den KSC zweimal um: Heitmeier und Fillinger ersetzten die gelbgesperrten Christian Müller und Wunderlich.
Energie Cottbus begann die in der Anfangsphase intensiv geführte, aber an Höhepunkten arme Partie druckvoll. Der sperrige Angreifer Jula setzte sich im Strafraum athletisch in Szene, ehe Gledson die Situation auf hartem, schwer bespielbarem Geläuf bereinigte (2.). Doch der Vorwärtsdrang der engagierten, aber zumeist uninspirierten Hausherren erlahmte zusehends. Hüben wie drüben mangelte es nun an Passgenauigkeit, Tempo und Überraschungsmomenten. Cottbus erarbeitete sich zwar leichte Feldvorteile, die Bornheimer agierten aus einer Konterstellung heraus im schnellen Umschaltspiel aber gefährlicher.
Der Pfosten steht Mölders im Weg
Nach eben diesem Strickmuster hatte Frankfurts Top-Torjäger Mölders in Minute 13 Chance, die Gäste in Front zu bringen: Bouhaddouz fand mit einer maßgenauen Hereingabe den Goalgetter, der mit links direkt abnahm. Der rechte Pfosten stand Mölders‘ 14. Saisontreffer allerdings im Wege.
Die Hessen präsentierten sich in der wieder verflachenden Partie im Defensivverbund gut sortiert und verteidigten konzentriert. Die Gastgeber taten sich insofern schwer, gelungene Offensivaktionen zu initiieren. Während auf dem Rasen des Stadions der Freundschaft ein zähes Ringen stattfand, sorgte immerhin eine Katze, die hinter dem Gehäuse von Energie-Keeper Kirschbaum die Seite querte, kurz für eine unterhaltsame Aktion. Kurz vor dem Kabinengang hatte Cottbus doch noch einen sportlichen Wachmacher parat: Kurth bedient mit butterweicher Flanke Adlung, der volley abnahm, das Leder aber über den Querbalken beförderte.
Der 24. Spieltag
Vier Minuten nach Wiederanpfiff ging Energie in Führung: Shao schnippelte einen direkten Freistoß aus zentraler Position über die Mauer. FSV-Keeper Klandt lenkte den Flatterball mit den Fingerspitzen an den Innenpfosten, von wo die Kugel die Torlinie entlang hoppelte. Der aufgerückte Hünemeier staubte zu seinem bereits achten Saisontreffer ab. Nur drei Zeigerumdrehungen später fiel auf nahezu identische Weise um ein Haar der zweite Cottbuser Treffer: Shao zelebrierte erneut einen Freistoß, Klandt konnte nur abklatschen, Brzenska köpfte das Leder aus kurzer Distanz knapp über die Latte (52.).
Frankfurt erholte sich langsam vom Schock des Gegentreffers und versuchte sich nach vorne zu kombinieren, blieb dabei aber ohne Durchschlagskraft. Während die Angriffsbemühungen der Bornheimer zu statisch blieben, mangelte es der Wollitz-Truppe in der Folge bei gelegentlichen Kontern allerdings ebenfalls an Präzision und Zielstrebigkeit.
Rund eine Viertelstunde vor Spielende glich der FSV wie aus dem Nichts aus: Der just eingewechselte N' Diaye flankte butterweich von der rechten Seite ins Zentrum, wo Bouhaddouz - vor Bittroff am Ball - überlegt und platziert einköpfte. In der Folge heimsten beide Teams noch eine Reihe weiterer “Gelber Karten“ ein. Nachdem Klandt einen trockenen Soma-Schuss per Glanzparade entschärfte hatte (85.), schien alles auf eine Punkteteilung hinauszulaufen. Doch in der Nachspielzeit trat Cottbus´ Toptorjäger auf den Plan und veredelte, nachdem er kurz zuvor das Leder noch knapp rechts vorbeigejagt hatte, eine Kruska-Hereingabe aus spitzem Winkel zu seinem 15. Saisontreffer.
Für Cottbus geht es am 1. März im Gastspiel bei Ligakonkurrent Duisburg um den Einzug ums DFB-Pokalfinale in Berlin. Der FSV Frankfurt reist hingegen erst am 4. März in die Hauptstadt, um in der Liga mit Hertha BSC die Kräfte zu messen.