Alles im Griff hatten der FCK und Rodnei (li.) gegen St. Pauli und den früh ausgeschiedenen Rouwen Hennings. picture-alliance
Kaiserslauterns Coach Marco Kurz vertraute exakt der Startelf, die beim MSV Duisburg zuletzt ein 1:1-Unentschieden erzielt hatte.
Beim FC St. Pauli setzte Trainer Holger Stanislawski im Vergleich zum 0:0-Unentschieden gegen den FSV Frankfurt auf Takyi an Stelle von Kruse.
Die Stanislawski-Elf verzeichnete in der Anfangsphase gegen sichtlich nervöse Lauterer die klareren Aktionen. Hennings' Kopfball zischte knapp links vorbei (5.). Die Pfälzer, die zunächst sehr umständlich agierten, versuchten sich mit Zweikampfhärte Respekt zu verschaffen. Jendrisek sah früh den Gelben Karton (8.).
Pech dann für die "Kiezkicker", dass Hennings mit einer Oberschenkelverletzung früh raus musste - Kruse kam (16.).
Aus dem Spiel heraus war dem FCK noch nichts gelungen, bei den Standards zeigte die Kurz-Elf aber ihre gewohnte Gefährlichkeit: Bugeras Ecke flog an den Fünfer, wo Amedick an die Latte köpfte. Rodnei erwischte den Abpraller nicht richtig, Morena rettete vor Jendrisek vor der Linie (18.).
Zwei Zeigerumdrehungen später aber war es soweit: Nach Dicks weitem Pass unterschätzte Oczipka den Ball. Sam war der Nutznießer, schnappte sich die Kugel und schoss aus halbrechter Position aus neun Metern - durch die Beine von Hain flutschte der Ball über die Linie.
Bei den Gästeen war das Offensivspiel schon vor dem Rückstand kaum auf Touren gekommen. Nun stotterte der Motor noch mehr, ungewohnt fehlerhaftes Passspiel spätestens Mitte der gegnerischen Hälfte raubte den Gästen bis zur Pause jegliche Gefährlichkeit.
Das zweikampfstarke Lautern hatte alles im Griff, spielte ohne volles Risiko zu gehen strukturierter und hatte im quirligen Sam einen stets anspielbaren Einzelkönner - wenn auch trotz vieler guter Ansätze zwingende Chancen vor dem Wechsel Fehlanzeige blieben.
Der 23. Spieltag
Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. St. Pauli zeigte sich entschlossener, ging in den Zweikämpfen nun aggressiver zu Werke. Die erste Chance aber hatten die "Roten Teufel" nach einem von Sams Sololauf eingeleiteten Konter (51.).
Trotz verstärkten Engagements blieb bei den Gästen offensiv vieles Stückwerk, gegen die aufmerksame Deckung der Pfälzer war einfach kein Durchkommen.
Stanislawski reagierte, verstärkte mit Sukuta-Pasu für Bruns die Offensive (63.). Lehmanns Freistoß war die erste nennenswerte Torannäherung der Hanseaten (64.), gefährlicher aber blieben die Hausherren, bei denen Nemec der Ball nach einem Konter bei Jendriseks Querpass vor dem leeren Tor durch die Beine flutschte (66.).
Es war die letzte Aktion des Slowaken, der wie Ilicevic ausgewechselt wurde - Steinhöfer und Lakic kamen (71.). Eine glückliche Entscheidung, wie sich nur 19 Sekunden später herausstellen sollte: Nach einem weiten Pass kam Jendrisek am Strafraum an den Ball und spielte Oczipka aus. Joker Steinhöfer "übernahm", schoss zunächst an den Pfosten und nickte den Abpraller ins Netz (72.).
St. Pauli stemmte sich gegen die Niederlage, jetzt war es phasenweise ein echtes Spitzenspiel mit guten Offensivaktionen - nun auf beiden Seiten: Takyi per Freistoß (79.), auf der anderen Seite Sam mit einem Schrägschuss von der Strafraumgrenze (80.) und zweimal Goalgetter Ebbers (83., 85.) scheiterten, ehe mit Lakic nach Bugeras Freistoßflanke auch der zweite Joker traf und das an diesem Tag schwache Abwehrverhalten der Gäste per Kopf in der Schlussminute ausnutzte.
Am Sonntag gastiert der 1. FC Kaiserslautern beim Karlsruher SC. Ebenfalls sonntags empfängt der FC St. Pauli die Elf von Arminia Bielefeld.