Nach dem 1:1 im Heimspiel gegen 1860 München nahm Union-Trainer Uwe Neuhaus eine Änderung vor: Für Bemben rückte Neuzugang Thomik in die Startelf. Mehr Personelles tat sich bei den Gästen aus Oberhausen, die die Hinserie mit einem torlosen Remis im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld abgeschlossen hatten. Pappas, Miletic, Kaya und Neuzugang Razic liefen für Uster, Schlieter, Embers und Terranova auf.
Der 18. Spieltag
So richtig selbstbewusst trat nach der Winterpause keine der beiden Mannschaften auf. Ausgeglichen und chancenlos verliefen die ersten Minuten in der Alten Försterei, das Bemühen auf dem gut bespielbaren Rasen war jedoch hüben wie drüben erkennbar. Eine erste "Halbchance" erarbeitete sich Union. Mattuschka bediente den gestarteten Brunnemann auf rechts, dessen Querpass war aber sichere Beute für Keeper Pirson. Das einzige Ausrufezeichen bei RWO hatte kurz zuvor Schmidtgal gesetzt, seinem Freistoßversuch aus 25 Metern fehlte jedoch ebenfalls die Genauigkeit.
Es tat sich weiterhin nicht viel in Köpenick - bis RWO-Keeper Pirson auf den Plan trat. Nach einem Rückpass von Petersch misslang sein Befreiungsschlag völlig, so hatte Mosquera die Riesenchance zur Führung. Pirson jedoch machte seinen Fehler wieder gut, indem er gegen den allein auf ihn zulaufenden Angreifer rechtzeitig das Bein rausstreckte (21.). Nur zwei Minuten später stand der Torhüter erneut im Mittelpunkt. Diesmal köpfte Brunnemann nach einer Flanke von links Richtung Tor, im Stile eines Volleyballspielers blockte Pirson das Leder jedoch ab, Miletic klärte die Situation endgültig.
Auch bei RWO musste der Zufall zur besten Chance der ersten Hälfte mithelfen. Ein Pressschlag von Landers und Göhlert senkte sich gefährlich vor das Tor von Union-Keeper Glinker, der den Ball mit Mühe an die Latte lenkte (26.). Bis auf einen missglückten Kopfball von Unions Peitz (44., über das Tor) tat sich bis zur Pause nichts mehr an der Alten Försterei.
Auch die zweite Hälfte war geprägt von Kuriositäten. Keeper Glinker klärte einen langen Pass fünf Meter vor dem Tor mit der Brust, das Leder landete bei König, dessen Abschlussversuch aber kläglich war. Sein Flachschuss aus 35 Metern Richtung Tor wurde locker abgefangen, ein Heber wäre die richtige Entscheidung gewesen (55.).
Auf unorthodoxe Weise erfolgreich: Unions Torjäger John Jairo Mosquera. picture alliance
Dass dann auch der Führungstreffer für Union auf nicht alltägliche Weise zustande kam, war fast folgerichtig. Mattuschka hob den Ball in der 60. Minute gefühlvoll direkt in den Lauf des in den Strafraum sprintenden Mosquera. Der kam zwar nicht an den Ball - dafür aber Pappas. Unglücklicherweise schoss er dem hochgesprungenen Mosquera an die Brust, von dort fand der Ball den Weg ins Tor. Miletics Rettungsversuch auf der Linie kam zu spät.
Auf eine Reaktion der Oberhausener wartete man vergeblich. Viel zu wenig kam von der Luginger-Elf, auch die Einwechslungen der Offensivkräfte Terranova und Tullberg brachten keinen neuen Schwung. Vielmehr hätten die Berliner die Partie frühzeitig entscheiden können, wären sie konsequenter mit ihren Chancen umgegangen. Aus dem Gewühl sprang der Ball in der 81. Minute zu Mosquera, seinen Linksschuss wehrte Pirson mit dem Fuß ab. Nach einem Querschläger von Pappas (87.) im Strafraum entstand erneute Gefahr, mit vereinten Kräften klärte die RWO-Abwehr jedoch. Letztlich mussten die Oberhausener dennoch die fünfte Auswärtspleite der Saison quittieren.
Berlin gastiert nächsten Freitag bei Fortuna Düsseldorf. RWO empfängt am Sonntag den FC Augsburg.