Greifbare Anspannung: Sinkala (l.) begleitet St. Paulis Ludwig hautnah. dpa
FCA-Coach Holger Fach brachte gegenüber der 1:2 Niederlage in Oberhausen geballte Erfahrung in die Startelf: Hertzsch und Thurk kamen von Beginn an zum Einsatz, für Christian Müller und da Costa blieben zunächst nur Bankplätze.
Beim FC St. Pauli baute Holger Stanislawski auf exakt die Elf, die zuletzt einen 3:2 Erfolg gegen Aachen feierte. Erneut fehlte also Trojan, der wegen einer Grippe-Erkrankung nicht im Kader stand.
Die Serie von fünf Niederlagen wollten die Augsburger gegen die auswärts noch punktlosen Hamburger unbedingt beenden und begannen durchaus schwungvoll. Doch nach einer einzigen Schusschance durch Torghelle (4.) war die Luft auch schon heraus. St. Pauli bekam das Spiel gut in den Griff und nutzte die Verunsicherung der Schwaben zu eigenen Möglichkeiten: Eger brauchte zu lange für den Abschluss (18.), Hoilett traf nur den Pfosten (23.) und Ebbers war zu überrascht, um einen Ludwig-Freistoß zu verwerten (44.).
Der 8. Spieltag
Spielerische Elemente waren im Rosenaustadion jedoch Mangelware. Kampf war Trumpf, und Standardsituation prägten das Geschehen. Eine solche führte auch zur größten Möglichkeit der Hausherren im ersten Durchgang, als Boll einen weiten Freistoß per Kopf aufs eigene Tor lenkte. Hain, bis dahin noch gar nicht geprüft, war reaktionsschnell zur Stelle und bewahrte sein Team vor einem Rückstand (28.).
Der zweite Durchgang begann mit einer kalten Dusche für die Schwaben: Hoilett eroberte die Kugel gegen Kern, Neuhaus lenkte die Hereingabe per Hand nur unzureichend ab, so dass Ebbers aus der Drehung keine Schwierigkeiten hatte, zur Gästeführung einzuschießen (49.).
Drei turbulente Minuten sorgten dann für Aufregung: Zunächst vergab Ludwig freistehend eine höhere Führung (58.), im direkten Gegenzug fiel der überraschende Ausgleich. Torghelle bedrängte den als letzter Mann zum Kopfball gehenden Gunesch, wurde aber nicht zurückgepfiffen. Eiskalt nutzte der Ungar die Chance zum 1:1 (58.).
Doch die Freude bei den Schwaben währte nur kurz. Schultz legte alle Wut über den Ausgleichstreffer in einen Direktschuss aus 18 Metern und sorgte damit nur zwei Minuten nach dem Ausgleich für die erneute Gäste-Führung (60.).
Zuversicht sieht anders aus: Baier (l.) und Schultz beäugen den Ball kritisch. dpa
Holger Fach brachte mit da Costa und Kioyo anschließend frische Offensivkräfte, doch überzeugend agierte sein Team auch weiterhin nicht. Ein energischer Vorstoß von Möhrle brachte dennoch den 2:2-Ausgleich. Nach Doppelpass mit Thurk drang der Innenverteidiger in den Strafraum ein und überwand Hain aus halbrechter Position (79.).
Der Treffer brachte Belebung und Chancen auf beiden Seiten. Alles schien auf eine Punkteteilung hinauszulaufen, bis es in der Nachspielzeit 26 Meter vor dem Pauli-Tor noch einen Freistoß gab. Thurk trat an und knallte das Leder vehement zentral aufs Tor. Schlecht platziert, aber Keeper Hain griff folgenschwer daneben und ließ das Leder zum 3:2 ins Netz rutschen (90.+2). Unmittelbar im Anschluss ertönte der Abpfiff, der FCA hatte endlich wieder gewonnen, St. Pauli den greifbar nahen ersten Auswärtspunkt doch noch aus den Händen gegeben.
Beide Teams müssen am nächsten Freitag wieder ran: Für Augsburg steht die kurze Reise nach Ingolstadt auf dem Programm, St. Pauli hat Wehen-Wiesbaden zu Gast.