Bochums Coach Marcel Koller änderte seine Anfangsformation im Vergleich zur 0:3 -Niederlage in Siegen am vergangenen Spieltag auf fünf Positionen: Skov-Jensen ersetzte den an der Schulter verletzten van Duijnhoven, Grote rückte für Meichelbeck ins Team, orientierte sich jedoch ins Mittelfeld. Für ihn spielte Maltritz auf der Verteidigerposition. Im Mittelfeld ersetzte Nadvidkia den in Siegen wenig überzeugenden China, hinter den Spitzen lief Misimovic für Bechmann auf, während im Sturm van Hout an Stelle des zuletzt ebenfalls enttäuschenden Diabang agierte. Auf Seiten der Alemannia wechselte Trainer Dieter Hecking seine Elf, die zuletzt Braunschweig mit 2:1 bezwungen hatte, auf vier Positionen: Pinto rückte für Noll in die Startformation, Fiel ersetzte Sukalo und auch Rösler kehrte nach abgegoltener Gelbsperre ins Team zurück. Für ihn wich Bruns. Außerdem ersetzte Meijer im Angriff Ebbers.
Aachen begann die Partie äußerst stürmisch und kam bereits nach 60 Sekunden mit dem ersten Angriff zur Führung: Schlaudraff hatte sich auf der rechten Seite durchgetankt und schlug eine maßgenaue Flanke in den Strafraum, wo der routinierte Erik Meijer, der sich im Rücken von Pallas freigeschlichen hatte, aus sieben Metern mühelos eindrückte. Die Alemannia ruhte sich auf ihrem Vorsprung jedoch nicht aus, sondern kombinierte in den Anfangsminuten weiter flott in Richtung des von Skov-Jensen gehüteten Vfl-Gehäuses. Schlaudraff verzog mit der nächsten guten Chance allerdings aus aussichtsreicher Position (4.). Es dauerte bis zur siebten Minute, bis der VfL sich erstmals gefährlich vor dem Aachener Tor zeigte, van Houts Kopfball parierte Nicht jedoch ohne Schwierigkeiten. Nur zwanzig Sekunden später traf Schlaudraff im Gegenzug das rechte Aussennetz des Bochumer Tores.
Nach 16 Minuten dann die 2:0-Führung für die Gäste: Rösler legte kurz vor der Strafraumgrenze auf Reghecampf ab, der Butscher aussteigen ließ und Skov-Jensen aus acht Metern düpierte. In der Folge merkte man Bochum deutlich die Verunsicherung durch den Aachener "Doppelpack" an, den Mannen von Marcel Koller gelang kaum etwas, auch wenn ihnen der Wille nicht abzusprechen war. Es fehlten allein die Ideen und die Entschlossenheit, welche Aachen in der ersten Halbzeit auszeichneten. Der Bochumer Coach wechselte folglich bereits sehr früh, als er den routinierten Wosz für Navidkia aufs Feld schickte (35.). Dies schien der Bochumer Elf Sicherheit zu verleihen, sie begann entschlossener aufzutreten und kam durch einen tollen 16-Meter-Schuss von Grote zur Chance auf den Anschlusstreffer, sein Abschluss strich jedoch knapp über das Tor. Kurz vor der Halbzeitpause dann fast noch das dritte Tor für die Gästeelf: Misimovic brachte den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum und vertändelte gegen Reghecampf, dessen Schuss aber dank einer Glanztat von Skov-Jensen nicht den Weg ins VfL-Tor fand.
Bochum startete äußerst druckvoll in die zweite Hälfte und setzte sich regelrecht in der Aachener Hälfte fest. Jedoch schafften weder van Hout mit einem Kopfball nach feiner Vorarbeit von Wosz (47.) noch Butscher nach einem Eckball (49.) - Nicht hatte die bereits entschärfte Flanke wieder fallen gelassen - das 1:2. Im direkten Anschluss an erwähnten Eckball dann ein lehrbuchreifer Konter der Hecking-Elf, welchen diese mit dem zu diesem Zeitpunkt überraschenden 3:0 krönte: Reghecampf schlug einen weiten Pass aus dem Halbfeld auf Schlaudraff, der mustergültig auf Plaßhenrich ablegte, der dem Bochumer Keeper in einer 1:1-Situation keine Abwehrchance liess und den Ball souverän ins Tor schob (50.). Die Bochumer taten sich schwer, diesen Schock zu verdauen, steckten jedoch zu keinem Zeitpunkt auf und mühten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Vor allem in der letzten halben Stunde bewiesen sie eine tolle Moral und rappelten sich noch einmal auf. Aachen agierte vor allem in der eigenen Hälfte zu nachlässig und bescherte der Koller-Elf dadurch teils beste Chancen. In der 69. Minute dann der überfällige Anschlusstreffer: Die Alemannia brachte den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum, Edu tankte sich durch und legte auf van Hout ab. Dieser ließ auf Imhof prallen, der mit einem satten Rechtsschuss das 1:3 besorgte. Bochum hatte in der Folge noch weitere hochkarätige Chancen, jedoch schaffte es der seit dem fünftem Spieltag torlose Edu ebenso wenig wie Maltritz, der Partie noch einmal Spannung einzuhauchen. Die beste aller Bochumer Chancen nach dem Anschluss vergab jedoch van Hout, der aus einer groben Unaufmerksamkeit Sichones kein Kapital schlagen konnte. In der Schlussphase besiegelte Schlaudraff dann den 3. Auswärtssieg der Alemannia in dieser Spielzeit endgültig, als er eine tolle Kombination über Meijer, Rösler und Sukalo aus 13 Metern abschloss (85.).
Aachen gewinnt überaus verdient wenn auch in dieser Höhe überraschend. Bochum spielte in der zweiten Hälfte ordentlich mit, verwertete jedoch seine Chancen nicht und konnte somit das Spiel nicht mehr drehen.