Formel 1

Matchball für Monza-Sieger Vettel!

GP von Italien: Button und Alonso auf dem Podium

Matchball für Monza-Sieger Vettel!

Der 8. Streich! Sebastian Vettel steht nach seinem achten Saisonsieg kurz vor dem zweiten Titelgewinn.

Der 8. Streich! Sebastian Vettel steht nach seinem achten Saisonsieg kurz vor dem zweiten Titelgewinn. Getty Images

Weltmeister Vettel hat nach dem 13. von 19 Rennen nun 284 Punkte auf dem Konto und 112 Zähler Vorsprung auf den neuen Gesamtzweiten Alonso (172). Mit anderen Worten: Sollte es Vettel in zwei Wochen in Singapur gelingen, seinen Vorsprung auf die Konkurrenz auf 125 Punkte auszubauen, ist dem Heppenheimer der zweite WM-Titel nicht mehr zu nehmen! Matchball Vettel!

Vettels australischer Teamkollege Mark Webber, bisher Zweiter in der WM-Wertung, rasierte sich zunächst an Massas Heck den Frontflügel und fuhr danach ohne Anpressdruck von der Strecke in die Reifenstapel.

Erinnerungen an Vettels Husarenritt 2008

Der 18. Sieg seiner Karriere war für Vettel der zweite beim Großen Preis von Italien nach seinem Husarenritt 2008. Mit 21 Jahren und 73 Tagen hatte Vettel 2008 im Toro Rosso bei vor allem anfänglich ganz schwierigen Bedingungen - das Rennwochenende war von heftigen Regenfällen begleitet - einen souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause gefahren. Der Jungspund lieferte damals einen Tag nach seiner nicht minder überraschend herausgefahrenen Pole Position sein Meisterstück und löste den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso als jüngsten Grand-Prix-Gewinner ab. Drei Jahre später also stand Vettel auf der Kanzel bei der Siegerehrung erneut ganz oben.

Neben Vettel kletterten nach einem vor allem in der ersten Hälfte spektakulären und unterhaltsamen Rennen auch Button und Alonso aufs Siegertreppchen, während Lewis Hamilton und Michael Schumacher mit den Plätzen vier und fünf zufrieden sein mussten. Der Brite und der Rekordweltmeister hatten sich über lange Zeit ein faszinierendes Duell geliefert.

Für Schumachers Mercedes-GP-Teamkollegen Nico Rosberg war dagegen schon nach der ersten Kurve Schluss, der Wiesbadener wurde Opfer einer von Liuzzi verusachten Karambolage. Adrian Sutil hatte seinen Force-India-Mercedes nach einem Hydraulik-Defekt ebenfalls frühzeitig abstellen müssen. Timo Glock im Virgin kam als 15. ins Ziel.

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Der Rennverlauf

Beim Europa-Finale der Formel 1-Saison 2011 erwischte Alonso den besten Start. Er zog an Hamilton vorbei und passierte dabei auch Vettel, als alle drei Autos nebeneinander auf die erste Kurve zuschossen. Während Hamilton zurücksteckte, übernahm Alonso die Führung, Vettel reihte sich auf Platz zwei ein.

Dahinter aber gab es Chaos. HRT-Pilot Liuzzi schlitterte neben der Strecke über das Gras und donnerte in der ersten Kurve völlig unkontrolliert ins Mittelfeld des Rennens. Dies bedeutete das Aus für Petrov und Rosberg. Zudem musste das Safety-Car raus.

Start-Karambolage: Schon in der ersten Kurve gab's in Monza viel Schrott.

Start-Karambolage: Schon in der ersten Kurve gab's in Monza viel Schrott. Getty Images

Den Re-Start am Ende der dritten Runde "verschlief" Hamilton, was dazu führte, dass Schumacher sich am Briten vorbei auf Platz drei schieben konnte. Zudem traten Alonso und Vettel die Flucht nach vorne an. Schnell wurde klar, dass der Titelverteidiger einen Geschwindigkeits-Überschuss gegenüber dem Ferrari von Alonso hatte. In Runde 5 schnappte er sich den Spanier mit einem riskanten, aber erfolgreichen Überholmanöver und zog in der Folgezeit vorne weg.

Webber landet mit dem Red Bull im Reifenstapel

Für den anderen Red-Bull-Piloten lief es nicht so gut. Webber war im Unfall-Chaos zurückgefallen und versuchte, durchs Mittelfeld zu pflügen. Dabei fuhr er sich an Massas Ferrari-Heck den Frontflügel ab und flog kurz darauf ohne jeglichen Anpressdruck auf den Vorderreifen aus der nächsten Kurve in die Reifenstapel.

Mittlerweile verteidigte Schumacher die dritte Position mit Zähnen und Klauen gegen Hamilton und hielt den Ex-Weltmeister hinter sich. Erst in der 17. Runde musste sich der Kerpener überholen lassen. Allerdings nicht von Hamilton. Button war von hinten herangeflogen und schnappte sich beide Streithähne, die offenbar zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren.

Schumacher strapaziert Hamiltons Nerven

Danach holten sich die fünf Piloten an der Spitze neue Reifen, wobei die Reihenfolge an der Spitze zementiert wurde. Vettel zog einsam seine Runden und hatte einen beruhigenden Vorsprung auf Alonso und Button. Dahinter beschäftigte Schumacher nach wie vor Hamilton und brachte den Briten - teilweise an der Grenze der Fairness - an die Grenze seiner Leidensfähigkeit. Unzählige Male versuchte der McLaren-Pilot, am Mercedes vorbei zu kommen, doch der siebenmalige Champion hatte immer einen Konter auf Lager. Bis zur 28. Runde konnte sich Schumacher vor Hamilton halten, dann fand der Brite doch eine Lücke.

Grand Prix von Italien 2011

Damit wurde die zweite Rennhälfte eingeläutet, die naturgemäß weniger Kurzweil bot, da die Positionen bezogen waren. Allerdings geriet Alonso zunehmend unter Druck des immer schneller werdenden Button. Nach dem zweiten Reifenwechsel zog Button am Spanier vorbei, wobei es sich wieder bewahrheitete, dass der Ferrari mit harten Reifen nicht den ultimativen Speed gehen kann.

An der Spitze zog Vettel im Red Bull einsam seine Runden. Auch schnelle Runden von Button und Hamilton schreckten den Heppenheimer nicht. Immer wieder konnte er nachlegen und bis in die Schlussphase des Rennens einen bequemen 15-Sekunden-Vorsprung konservieren. Dahinter hielt sich Button vor Alonso, der gegen Rennende sogar noch von Hamilton bedrängt wurde. Auf Position fünf und sechs fuhren Schumacher und Massa relativ einsam ihrer jeweiligen Platzierung entgegen. Der Rest des Feldes, angeführt von Alguersuari, hatte bereits einige Umläufe vor dem Ende eine Runde oder mehr Rückstand.

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