Eishockey

Ovechkin kommt - Krupp warnt

Zwischenrundengegner Finnland ist eine "Kampftruppe"

Ovechkin kommt - Krupp warnt

Nachnominiert: Alexander Ovechkin soll die Russen retten und zum Weltmeistertitel führen.

Nachnominiert: Alexander Ovechkin soll die Russen retten und zum Weltmeistertitel führen. getty images

Nicht mal 24 Stunden nach dem bitteren Aus der favorisierten Washington Capitals in den NHL-Play-offs (0:4 gegen Tampa Bay) erschütterte eine Nachricht die Teilnehmer der Eishockey-WM in der Slowakei: Er kommt. Alexander Ovechkin wird die Russen ab Sonntag (16.15 Uhr) gegen Titelverteidiger Tschechien verstärken.

Was die "Sbornaja" zu Jubelstürmen veranlassen dürfte, ist für ihre Gegner ein Schock. Der derzeit beste Eishockeyspieler der Welt wird mit ordentlich Wut im Bauch auf Torejagd gehen. Statt sich nach 88 Saisonspielen (37 Tore, 58 Assists) zu regenerieren, setzt sich "Ovi" lieber ins Flugzeug, um seinem Land unter die Arme zu greifen.

Diese Hilfe haben die Russen auch nötig: In der Vorrunde verlor die "Sbornaja" gegen Deutschland mit 0:2, tat sich unglaublich schwer gegen Slowenien (6:4) und siegte auch gegen Gastgeber Slowakei (4:3) nur knapp und wenig überzeugend. Ovechkin würde den Russen den abhanden gekommenen Glanz verpassen - immerhin kommt der 25-jährige Rechtsschütze mit der Empfehlung von 664 NHL-Punkten (326 Treffer, 338 Vorlagen) in 512 Partien.

Reindl: "In der Zwischenrunde geht's nochmal ums Ganze."

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Ovechkins Mannschaftskamerad in Washington, Marco Sturm, wird dagegen nicht nachreisen. Der deutsche Kader ist nach den Nominierungen von Denis Reul und Marcus Kink (beide Mannheim) schon komplett. Auf NHL-Stars wurde aber schon im Vorfeld bewusst verzichtet: Marcel Goc (Nashville) und Alexander Sulzer (Florida) sind verletzt, Jochen Hecht (Buffalo) beendete seine Nationalmannschaftskarriere. Christian Ehrhoff (Vancouver) und Dennis Seidenberg (Boston) stehen noch mitten in den Play-offs und sind sogar Favorit auf den Stanley Cup.

In der Favoritenrolle für den Weltpokal ist Team Deutschland trotz bereits sechs mitgebrachten Punkten aus der Vorrunde nicht. Im ersten Zwischenrundenspiel gegen Finnland sind die Jungs von Uwe Krupp krasser Außenseiter. "Das ist eine Kampftruppe", warnt der Bundestrainer, "mir gefallen die Finnen unheimlich gut. Das Powerplay macht mir Kopfzerbrechen." Zu Recht, denn mit fünf Toren bei insgesamt 15 Überzahlspielen sind die Skandinavier bislang das beste Team der WM.

Mittelstürmer Christoph Ullmann setzt daher auf die mannschaftliche Geschlossenheit der Deutschen und fordert: "Wir müssen wieder hungrig aus der Kabine kommen." Dem Einzug ins Viertelfinale würde man mit einem Punktgewinn bereits deutlich näher kommen. "Es geht, es ist möglich", sagte DEB-Sportdirektor Franz Reindl, "in der Zwischenrunde geht's nochmal ums Ganze."