Basketball

Phoenix Hagen stellt den Spielbetrieb ein

BBL setzt Frist bis Mittwoch, Details zum Rückzug zu erklären

Phoenix Hagen stellt den Spielbetrieb ein

"Die Erfahrung der letzten Wochen zeigt, dass wir das nicht schaffen": Hagens Geschäftsführer Patrick Seidel.

"Die Erfahrung der letzten Wochen zeigt, dass wir das nicht schaffen": Hagens Geschäftsführer Patrick Seidel. imago

Das Heimspiel gegen Braunschweig am 10. Dezember soll die vorerst letzte Partie Hagens in der höchsten deutschen Spielklasse sein, bevor der "geordnete Rückzug" beginne. Geschäftsführer Patrick Seidel bestätigte am Dienstag entsprechende Medienberichte von einem Sponsorenabend, bei dem die Hagener weitere Geldgeber gewinnen wollten.

Das Chaos rund um den Bundesligisten reißt damit nicht ab. Völlig ungewiss ist die Zukunft des Vereins, der im Oktober einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt hatte. Die Entscheidung des Amtsgerichts Hagen am Donnerstag entscheidet nun maßgeblich darüber, ob der Club einen Neustart in der ProA, der zweithöchsten deutschen Spielklasse, wagen darf oder einen Zwangsabstieg in die Regionalliga befürchten muss.

easyCredit BBL - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Brose Bamberg Brose Bamberg
24
2
ratiopharm Ulm ratiopharm Ulm
20
3
medi Bayreuth medi Bayreuth
20
Phoenix Hagen - Vereinsdaten
Phoenix Hagen
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Seidel und sein Stab stehen vor kniffligen Fragen und bewegten Tagen: Kann die für den Spielbetrieb zuständige Basketball Hagen GmbH&Co. KGaA die zum Wochenstart benötigten 250.000 Euro bis Donnerstag auftreiben, um die Insolvenz in Eigenverwaltung durchführen zu können und die KGaA am Leben zu halten? Und: Werden die Spieler die letzten beiden Partien überhaupt noch absolvieren, obwohl sie danach vor der Beschäftigungslosigkeit stehen? Die derzeitige Planung sieht vor, die Spieler zum 12. Dezember freizustellen, erklärte der Geschäftsführer.

Fest steht auf jeden Fall: Bis Mittwoch (14 Uhr) muss der Verein Details Details der Einstellung des Spielbetriebs erklären, teilte ein Sprecher der Liga am Dienstag mit.

Phoenix plant Neuaufbau in Liga zwei

"Nach dem Sponsorenabend haben wir etwa 100.000 Euro zusammen", sagte Seidel der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag - das ist noch nicht einmal die Hälfte der benötigten Summe. Man brauche noch "größere Kräfteanstrengungen" bis Mittwochabend. Phoenix plant nach der Einstellung des Spielbetriebs einen Neuaufbau ab Sommer 2017 in der zweiten Liga mit eigenen Talenten und einem gekürzten Etat. Als erster sportlicher Absteiger könnte Hagen dafür im März des kommenden Jahres die Lizenz beantragen.

Nach dem Insolvenzantrag hatte der abgeschlagene Tabellenletzte bis zuletzt gehofft, mit Sponsorengeldern zumindest diese Spielzeit noch beenden zu können. Doch daraus wurde nichts. "Die Erfahrung der letzten Wochen zeigt, dass wir das nicht schaffen. Die Situation hat sich von den Zahlen her nicht massiv verbessert", sagte Seidel. Er muss nun einen Zwangsabstieg in die Regionalliga abwenden - und zwar bis Donnerstag. Stattdessen fordert er einen "ehrlichen Neuaufbau, der weh tut".

dpa