"Es ist eine absolute Schande. Wir müssen uns in diesem Land die Macht zurückerkämpfen von den Klubs an der Spitze der Liga - und das beinhaltet meinen Klub. Den Klub, den ich liebe und mein ganzes Leben lang unterstützt habe", sagte ein sichtlich bewegter Neville am Sonntag bei "Sky Sports". Er sei vor allem von Manchester United und dem FC Liverpool angewidert. Klubs, die auf anderen Werten aufgebaut worden seien.
"Es ist die pure Gier, das sind Hochstapler", fuhr Neville fort und meinte die Klubbesitzer. Er forderte von der Premier League, die beteiligten Klubs - neben ManUnited noch Liverpool, Manchester City, Chelsea, Tottenham und Arsenal - zu bestrafen. Sie würden ihre eigene Geschichte und ihre Fans verraten. "Zieht ihnen alle Punkte ab, setzt sie ans Ende der Liga und nehmt ihnen ihr Geld weg. Ernsthaft, man muss das mit Gewalt verhindern. Es ist ein krimineller Akt gegen die Fans. Bestraft sie!"
"In welcher Welt leben diese Leute eigentlich?"
Er sei nicht gegen die Modernisierung des Fußballs, aber einen solchen Plan mitten in der Corona-Pandemie zu schmieden, in der die Klubs in den unteren Ligen ums Überleben kämpften, sei wie ein Schlag ins Gesicht, kritisierte Neville. "In welcher Welt leben diese Leute eigentlich, wenn sie denken, sie können dies zu diesem Zeitpunkt durchziehen?"
Er sei keineswegs gegen Geld im Fußball, "aber die Prinzipien und die Ethik sind die eines fairen Wettbewerbs", meinte der 85-malige englische Nationalspieler. "Haben sie denn das gottgegebene Recht, dabei zu sein? Ganz ehrlich, die Zeit ist jetzt reif für einen unabhängigen Regulator, um den Klubs ihre Machtbasis zu entziehen. Genug ist genug!"
Am Montag äußerte sich Neville auf der Website des TV-Senders erneut und wiederholte seine Standpunkte. "Die Leute denken, dass meine erste Reaktion nur aus der Emotion heraus so war, aber das war sie nicht." Dass die Super League wie geplant umgesetzt wird, glaubt Neville nicht: "Das geht nicht durch, keine Chance."
