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Neue Regeln für den Ballon d'Or: Zeitraum, Wahl, Kriterien

Zeitraum, Wahlberechtigte, Kriterien

Neue Regeln für den Ballon d'Or - und ein glücklicher Vietnamese

Ballon-d'Or-Rekordsieger und auch 2021 vorn: Lionel Messi.

Ballon-d'Or-Rekordsieger und auch 2021 vorn: Lionel Messi. picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Dass Lionel Messi den Ballon d'Or 2021 gewann und nicht Robert Lewandowski, verstand nicht jeder. Ob es damit zusammenhängt oder nicht: Nun hat der Veranstalter, die französische Fachzeitschrift "France Football", ihre Wahlregeln für die traditionsreiche und prestigeträchtige Auszeichnung grundlegend geändert. Ab der neuen Ausgabe wird es vier Neuerungen geben:

Neuer Zeitraum: Bislang wurden die Nominierten immer nach ihren Leistungen im Kalenderjahr bewertet. Künftig ist die zurückliegende Saison maßgeblich. Der neue Ballon-d'Or-Gewinner wird bereits im Oktober 2022 gekürt - auf Basis der Saison 2021/22. Der Bewertungszeitraum endet laut "France Football" mit der Frauen-EM im Juli. Die Männer-WM 2022 wird erst bei der Wahl 2023 einfließen.

Neue Wahlberechtigte I: Zuletzt durften 170 Medienvertreter aus aller Welt ihre Stimme abgeben. Nun wird der Kreis auf die Top-100-Länder der FIFA-Weltrangliste beschränkt. Damit will "France Football" mehr "Legitimität und Verlässlichkeit" schaffen.

Die Gesamtkarriere ist kein Kriterium mehr

Neue Wahlberechtigte II: Jene Medienvertreter wählen weiterhin aus einer zuvor festgelegten Shortlist. Diese stellen in Zukunft aber nicht mehr "France Football"-Journalisten allein zusammen, sondern zwei weitere Akteure: Ballon-d'Or-Botschafter Didier Drogba und - als besonderer Anreiz - jener Medienvertreter, der bei der vorherigen Wahl mit seinen vergebenen Punkten dem Endergebnis am nächsten kam. Deswegen darf der vietnamesische Reporter Truong Anh Ngoc 2022 schon bei der Vorauswahl dabei sein. Die von ihm gewählte Top fünf - Messi, Lewandowski, Jorginho, Benzema, Kanté - war 2021 auch nach Auszählung aller Stimmen die Top fünf.

Neue Kriterien: Bislang sollten a) das sportliche Abschneiden des Spielers im Kalenderjahr (individuell sowie in Klub und Nationalteam), b) sein Talent und sein Sportsgeist sowie c) die Gesamtkarriere beurteilt werden. Nun gilt als erstes Kriterium die individuelle Leistung der Nominierten, als zweites ihr Abschneiden mit der Mannschaft und als drittes ihr Talent und ihr Sportsgeist. Es gibt also eine klarere Reihenfolge - und die Gesamtkarriere soll bei der Beurteilung explizit keine Rolle mehr spielen.

jpe

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