Nach einem 3:2-Heimerfolg gegen den SV Altlüdersdorf belegt Neubrandenburg mit sechs Punkten aus zwei Spielen den zweiten Tabellenplatz in der NOFV-Oberliga Nord. Trainer Dariusz Kolacki stellte sein Team im 4-2-3-1-System auf und setzte dabei besonders auf Kapitän Nawotke als Unruheherd in der Offensive.
Karlsruhe-Coach Markus Kauczinski vertraute beinahe der gleichen Elf, die schon den 3:2-Auswärtssieg beim FSV Frankfurt eingefahren hatte. Lediglich eine Änderung wurde vorgenommen, Neuzugang Max verteidigte links hinten für Kempe.
KSC uninspiriert und ideenlos
Der haushohe Favorit wollte von Beginn an keinen Zweifel am Zweitrundeneinzug aufkommen lassen und diktierte das Geschehen. Der Zweitligist versuchte, geduldig die Lücke im Abwehrverbund zu finden, Neubrandenburg lauerte naturgemäß auf Konter und stand erstmal geschlossen hinter dem Ball.
Allerdings agierte der KSC sehr uninspiriert. Immer wieder wurde Micanski mit hohen und langen Bällen gesucht - und immer wieder liefen entweder der Angreifer oder ein Teamkollege in die Abseitsfalle. So plätscherte die Partie weitgehend ereignislos vor sich hin, weil den Badenern im Vorwärtsgang trotz 80 Prozent Ballbesitz nichts einfallen wollte. Lediglich fünf Torschüsse waren in der Statistik zu vermerken.
Micanski vergibt kurz vor der Pause
Am brenzligsten wurde es noch in der 19. Minute, als Yamada die Kugel im Strafraum per Brust herunterstoppte, wobei ihm der Ball auch auf die Hand tropfte. Nach dem Querpass hatte Micanski keine Probleme mehr, die Kugel ins Tor zu schieben - Schiedsrichter Heft hatte vorher aber abgepfiffen und auf Handspiel entschieden.
DFB-Pokal
Auf der Gegenseite versuchte sich Schmidt aus der Distanz, Orlishausen hatte aber keine Probleme (32.). Ansonsten blieb das bewährte Bild: Wieder und wieder chippte der KSC die Kugel ideenlos in die Spitze, von Kurzpassspiel war kaum etwas zu sehen. Das forderte die 1. FCN 04-Hintermannschaft kaum.
Kurz vor dem Wechsel boten sich Micanski letztlich noch zwei gute Chancen: Erst köpfte der Stürmer eine Ecke vorbei (44.), anschließend verfehlte er das Tor nur um Millimeter (45.+1.). So ging es torlos in die Kabinen, KSC-Coach Kauczinski konnte mit dem harm- und leidenschaftslosen Auftritt seines Teams nicht zufrieden sein.
Fischer staubt ab - KSC unbeeindruckt
Direkt nach der Pause der Paukenschlag: Nawotkes Schuss aus der Drehung klatschte nur an den Pfosten, Fischer staubte schließlich zum 1:0 für den Underdog ab (51.). Doch der Favorit gab umgehend die Antwort: Brandenburgs Riechert verlängerte eine Hereingabe unglücklich per Kopf zu Krebs, der goldrichtig stand und per Volley zum Ausgleich einschob (51.).
Nur vier Minuten später drehte der Zweitligist die Partie komplett: Meincke ließ gegen Micanski im Strafraum das Bein stehen, der KSC-Stürmer stolperte dankbar darüber - Elfmeter. Mauersberger hatte vom Punkt keine Mühe - 2:1 (55.). Der KSC kam nun in Fahrt und bekam anschließend den nächsten Strafstoß zugesprochen: Meincke grätschte Valentini die Kugel vom Fuß, soll dabei aber den KSC-Offensivmann getroffen haben. Micanski ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verlud Torhüter Walter locker ( 67.).
Nawotke die Attraktion des Spiels
Der Oberligist brauchte ein wenig, um sich von den Nackenschlägen zur erholen, startete dann aber nochmal eine Aufholjagd. Immer wieder war es der emsige und umtriebige Nawotke, der im Laufe der Begegnung zum besten Mann auf dem Platz avancierte und die Hintermannschaft des KSC vor Probleme stellte. Der starke FCN-Kapitän scheiterte mit zwei guten Flachschüssen aber jeweils an Orlishausen (65. und 87.).
Ansonsten schaukelte der KSC die Partie ohne größere Mühe nach Hause, wirkte bei seinem Erfolg aber insgesamt nicht sonderlich überzeugend gegen einen tapferen Oberligisten, der sich mehr verdient gehabt hätte. Am Freitag (19 Uhr) gastiert Neubrandenburg beim FC Pommern Greifswald. Am Samstag (13 Uhr) tritt Karlsruhe bei Fortuna Düsseldorf an.