Napoli-Coach Maurizio Sarri nahm im Vergleich zum 4:1 gegen Lazio Rom in der Serie A fünf personelle Wechsel vor: Mertens fehlte gesperrt, Mario Rui, Allan, Jorginho und Insignie saßen nur auf der Bank. Dafür durften Maggio, Diwara, Rog, Ounas und Zielinski von Beginn an spielen. Auch Hamsik gehörte für einige überraschend zur Startformation.
Bei den Leipzigern tauschte Trainer Ralph Hasenhüttl gegenüber dem 2:0 gegen Augsburg nur einmal Personal: Ilsanker, in der Europa League ohnehin gesperrt, wurde durch den zuletzt erkälteten Sabitzer ersetzt.
Werner gleich im Fokus
Vor einer sehr überschaubaren Kulisse erwischte Leipzig den besseren Start und hatte in Person von Werner gleich zwei erste Abschlüsse im Strafraum (2., 3.). Ansonsten präsentierten sich die Neapolitaner trotz der personellen wie positionellen Veränderungen spielfreudig, doch der Bundesligist verteidigte in der Regel aufmerksam. Gar nicht aufmerksam war jedoch Upamecano in der 13. Minute: Der Innenverteidiger spielte einen extrem schlampigen Rückpass zu Gulacsi. Hamsik konnte die aufkommende Chance aber nicht nutzen.
In einer flotten und zugleich auch unterhaltsamen Partie zeigte Upamecano nur wenige Minuten später dafür seine Fähigkeiten in der Spieleröffnung: Mit einem weiten Pass fand er den gestarteten Poulsen, der unter der Bedrängnis von zwei Abwehrspielern nur das Außennetz traf (18.). Auf der anderen Seite konnte sich Gulacsi gegen Callejon auszeichnen (20.).
Europa League, Zwischenrunde, Hinspiele
Gegen variabel verteidigende Neapolitaner suchte Leipzig immer wieder eine spielerische Lösung, jedoch fehlte in letzter Instanz meistens die Genauigkeit bei Flanken und/oder im Abschluss. Dies zog sich bis zum Ende der ersten Hälfte durch, auch bei einer letzten guten Kontergelegenheit, in der Werner den besser positionierten Bruma übersah und letztlich nur ein harmloser Keita-Schuss heraussprang (41.).
Ounas schockt Leipzig - aber nur kurz!
Ohne personelle Veränderungen startete der zweite Durchgang, in dem wieder Werner die erste gute Möglichkeit hatte (51.). Keine 60 Sekunden später wurde dann gejubelt - allerdings auf der Gegenseite: Ounas nutzte den ihm gewährten Freiraum im Strafraum und netzte humorlos ein (52.).
Während Napoli-Coach Sarri innerhalb von wenigen Minuten gleich sein komplettes Wechselkontingent ausschöpfte, präsentierte sich Leipzig ob des Rückstandes keineswegs geschockt. Durch Chancen von Poulsen (57.), Keita (58.) und Werner (59.) deutete sich der schnelle Ausgleich bereits an, den Werner letztlich nach genau einer Stunde auch erzielte: Kampl hatte ihn von der rechten Seite aus im Strafraum angespielt, Poulsen clever durchgelassen und Werner eiskalt aus acht Metern verwandelt (61.).
Zwar riss der Bundesligist das Spielgeschehen weiterhin an sich, aber musste die Hasenhüttl-Elf auch vorsichtig sein, nicht von den Neapolitanern ausgekontert zu werden. Nur mit Mühe verhinderten Laimer und Gulacsi gegen den neuen Kapitän Insigne einen erneuten Rückstand (70.).
Spiel gedreht! Poulsen bedient Bruma
Lässig eingeschoben: Brumas Treffer dreht die Partie zu Gunsten der Leipziger. Imago
In der 74. Minute drehte stattdessen Leipzig die Partie komplett: Poulsen war steil geschickt worden und startete im richtigen Moment durch. Kurz vor Reina behielt der von zwei Gegenspielern verfolgte Däne die Ruhe, legte quer zu Bruma und dieser schob zum 2:1 für die Sachsen ein.
Diese überließen den Süditalienern in der Schlussphase mehr Räume, zu nutzen wussten sie diese aber nicht. Das Tor von Gulacsi wurde kein weiteres Mal noch ernsthaft in Gefahr gebracht. Stattdessen fuhr RBL noch einen letzten Konter über Forsberg, den Werner eiskalt zum 3:1 abschloss (90. +3). So erspielten sich die Sachsen eine herausragende Ausgangssituation für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (19 Uhr).
Davor wartet auf Napoli am Sonntag (15 Uhr) in der Liga das Heimspiel gegen Ferrara, Leipzig tritt am Montag (20.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt an.