Neapels Trainer Carlo Ancelotti nahm nach dem 1:1-Unentschieden in Udine zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Insigne und Lozano (jeweils Bank) wurden durch Allan und Milik ersetzt.
Genks Coach Hannes Wolf, früher beim VfB Stuttgart und dem Hamburger SV, tauschte im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg bei KSV Cercle Brügge dreimal Personal aus: Anstelle von Neto Borges, Ndongala (beide Bank) und Cuesta (nicht im Kader) begannen de Norre, Hrosovsky und Paintsil.
Vandevoordts früher Patzer
Das Spiel war zwei Minuten alt, als die Hausherren dem Führungstor ganz nah waren: Koulibaly köpfte eine Mertens-Ecke an die Unterkante der Latte, von da prallte der Ball knapp vor der Linie zurück ins Feld (2.). Doch nur wenige Sekunden später lag der Ball doch im Tor: Der junge Torhüter Vandevoordt (17) wurde von Milik und Mertens angelaufen. Beim Versuch, ins Dribbling zu gehen, legte der Keeper Milik den Ball unfreiwillig vor und war bei dessen strammen Abschluss machtlos - 1:0 (2.)! Wenig später ließ Mertens das zweite Tor liegen (11.).
Genk hält gut mit - doch Milik legt gleich zweimal nach
Die Gäste versteckten sich aber keineswegs, stattdessen verfehlte Paintsil knapp das Tor und den Ausgleich (12.), Onuachu traf frei vor Meret nur das Außennetz (17.). Die Fehlschüsse sollten sich bitter rächen: In der 26. Minute vollendete Milik eine schöne Kombination über Allan und di Lorenzo zum 2:0 (26.). Als Vandevoordt zehn Minuten später ein Foulspiel an José Callejon unterlief und Schiedsrichter Cüneyt Cakir auf den Punkt zeigte, bot sich Milik die Chance zum Hattrick - die der Pole mit einem lässigen Schuss ins linke Eck eiskalt nutzte (38.). Der Pole hatte damit - wie zuvor schon sein Landsmann Robert Lewandowski (Bayern München) und Raheem Sterling (ManCity) - einen Hattrick erzielt, also drei Tore nacheinander in einer Spielhälfte. Lewandowski (sieben Minuten) und Sterling (elf) waren allerdings schneller. Außerdem ist er der erste Napoli-Profi, der überhaupt einen Hattrick in der Königsklasse verzeichnete.
Kurz vor der Pause ließ Onuachu mit der dritten hochkarätigen Chance der Gäste zumindest ein etwas erträglicheres Ergebnis aus Sicht des Wolf-Teams liegen (43.).
Viel Leerlauf nach der Pause
Im zweiten Durchgang ließen es die Hausherren deutlich ruhiger angehen. Beide Seiten verzeichneten weitere Torannäherungen, ohne dass es etwa bei Berges Schuss (48., Meret hält) oder Allans Versuch aus der zweiten Reihe (60., drüber) wirklich gefährlich wurde.
Eine gute Viertelstunde vor Ablauf der regulären Spielzeit machten die Gastgeber schließlich den Deckel drauf: Nach Handspiel von de Norre im Strafraum verwandelte Mertens den zweiten Strafstoß fast aufreizend lässig zum 4:0 (74.). Zwar kam Genk noch durch Bongonda zu einem kuriosen Pfostentreffer - Joker Hagi stand freistehend daneben, durfte aber wegen Abseits nicht eingreifen -, dann plätscherte die Partie aus. Beim 4:0 für die Neapolitaner blieb es.
Napoli, das als Gruppenzweiter hinter dem FC Liverpool ins Achtelfinale einzog (Auslosung am Montag, den 16. Dezember), empfängt am Samstag (18 Uhr) als aktueller Siebter den punktgleichen Tabellennachbarn aus Parma. Auf Genk wartet am selben Tagen (20.30 Uhr) das Heimspiel gegen Waasland-Beveren.