Napoli-Coach Walter Mazzari hatte am Wochenende seine Pflichtspiel-Bilanz seit seinem Amtsantritt mit einem 2:1 gegen Cagliari ausgeglichen. Beim ersten Pokalauftritt der SSC standen nicht weniger als neun neue Akteure auf dem Rasen. Auch bei Frosinone, das in der Serie A bislang stabil daherkommt, sollte es der zweite Anzug richten: Nach dem 1:2 in Lecce tauschte Trainer Eusebio di Francesco achtmal durch.
Die Gäste erwiesen sich in der Anfangsphase als das ballsicherere Team und gefielen gegen das abwartende Neapel bis zum gegnerischen Sechzehner mit ansehnlichen Stafetten, wurden bis auf einen kernigen Fernschuss von Cheddira (3.) aber nicht gefährlich.
Napoli erwacht: Lindström und Raspadori scheitern
Es dauerte eine Viertelstunde, ehe die SSC zu mehr Struktur fand und auch ihr Offensivpotenzial entfaltete. Lindström scheiterte nach Demme-Vorlage an Keeper Cerofolini (16.), Raspadori nach Solo am Pfosten (22.).
Simeones Tor zählt nicht
Nach diesen vielversprechenden Lösungsansätzen dominierte der amtierende Meister klar, der Aufsteiger konterte - Östigard rettete gegen Caso (30.). Zielstrebiger blieben die Mazzari-Schützlinge, die sich vermeintlich belohnten: Simeone nutzte Okolis Aussetzer zum 1:0, Lindströms Handspiel in der Entstehung ließ jedoch den VAR zu Recht einschreiten - kein Tor (38.). Frosinone-Schlussmann Cerofolini entschärfte noch einen Raspadori-Freistoß (45.+2), dann war Pause.
Auch Mario Rui nur ans Aluminium - Frosinone eiskalt
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Mario Ruis Pfosten-Freistoß eröffnete Durchgang zwei - erneut Pech für die SSC (53.), bei der zehn Minuten später mit Osimhen und Kvaratskhelia mehr Qualität auf den Rasen stand und nun die Durchschlagskraft erhöhen sollte.
Nach Frosinones Doppelschlag geht bei Napoli nichts mehr
Doch es war der Aufsteiger, der aus dem Nichts traf, Barrenechea köpfte nach einer Ecke ein (65.). Die Gäste wehrten sich gegen wütende Napoli-Attacken und schlugen unter gütiger Mithilfe von di Lorenzo zum zweiten Mal zu, als Caso frei vor Gollini cool blieb (70.).
Der Rest ist schnell erzählt: Frosinone verteidigte clever, zwingende Möglichkeiten zum Anschlusstreffer blieben Fehlanzeige. Vielmehr griff di Lorenzo als Elfmeter-Verursacher noch einmal ein, Chedirras Strafstoß zum 3:0 war aber nicht der Schlusspunkt (90.+1). Denn auch Harroui traf noch zum 4:0 (90.+5).
Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Napoli-Profis nach dem Schlusspfiff. Die Pokal-Geschichte des SSC ist damit nach dem ersten Auftritt bereits wieder zu Ende. Der Aufsteiger dagegen freut sich nach einem echten Coup über den Einzug ins Viertelfinale.