Bei Lazio Rom (2:1 nach 0:1) als auch gegen Milan (3:2 nach 0:2) hatte Napoli zum Serie-A-Start Rückstände gerade noch in Siege gedreht, ehe zuletzt vor der Länderspielpause ein klares 0:3 bei Sampdoria Genua gefolgt war. Von einem Fehlstart oder gar einer defensiven Anfälligkeit hatte SSC-Coach Carlo Ancelotti aber nichts wissen wollen: "In den bisherigen drei Partien hat das Team gut gespielt. Wir hatten zuletzt ein schlechtes Resultat, aber das ist nicht das Ende der Welt."
Dennoch wollte "Carletto" am 4. Spieltag eine klare Steigerung sehen. Doch das Heimspiel gegen Florenz verkam zu einer immens schwierigen Angelegenheit: Gegen eine defensiv sichere und vorne Nadelstiche setzende Viola mussten die Süditaliener stets aufpassen. Wenig verwunderlich stand nach 45 Minuten ein 0:0, beinahe sogar ein 0:1. Der starke Chiesa vergab eine Top-Chance (39.).
Insigne dreht auf
Im zweiten Durchgang drückte dann allerdings ein ohnehin spielstärkeres Napoli immer mehr aufs Tempo. Besonders der spielfreudige Insigne trumpfte dabei auf. Eine Auswahl an Möglichkeiten: Der italienische Nationalspieler feuerte einen Freistoß knapp drüber (50.), ehe Mertens knapp vorbei schoss (56.), Insigne an einer Reaktion von Florenz' Keeper Dragowski scheiterte (61.), Zielinski sein Ziel verfehlte (63.) und abermals Insigne mit einem knappen Fehlschuss (64.) sowie einem Kopfball verzweifelte (71.).
Natürlich macht's der Dribbelkünstler
In dieser Phase war der quickfidele Insigne kaum aufzuhalten. Der italienische Nationalspieler, der wie die gesamte Squadra Azzurra nach den schwachen Resultaten in der Nations League (1:1 gegen Polen, 0:1 in Portugal) heftige Kritik eingesteckt hatte, sollte sich letzten Endes auch für seine Top-Leistung belohnen: Joker Milik setzte sich in dieser entscheidenden 79. Minute zunächst rechts vor dem Strafraum ins Bild, blickte auf und chippte den Ball herrlich in die Strafraummitte zu Insigne. Der Flügelflitzer nahm die Kugel gekonnt an und schloss sofort flach ab. Torwart Dragowski konnte nicht mehr retten.
Florenz gab sich im Anschluss zwar nicht auf, konnte die an diesem Tag gut stehende und am Ende erstmals in dieser Saison ohne Gegentor gebliebene SSC-Abwehr aber nicht mehr aus der Fassung bringen. Somit blieb es beim 1:0 für die Partenopei, die das jüngste 0:3 bei Sampdoria Genua vergessen ließen, sich mit neun Punkten nach vier Spieltagen gut aufstellen und sich nun auf die Champions League freuen dürfen. Dort geht es am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) bei Roter Stern Belgrad zu Werke.