Gegenüber dem letzten Auftritt in der Liga in Crotone nahm Neapels Trainer Maurizio Sarri gleich sieben Änderungen vor: Sepe (Tor), Chiriches, Mario Lui, Rog, Diwara, Ounas und Zielinski begannen für Reina, Albiol, Maggio, Allan, Jorghino, Mertens und Insigne. Auch Bergamos Coach Gian Piero Gasperini warf nach der 1:2-Heimniederlage gegen Cagliari die Rotationsmaschine an. Berisha (Tor), Caldara, Palomino, Castagne, Gosens, Cristante und Cornelius verdrängten Gollini, Mancini, Masiello, Hateboor, Spinazzola, Ilicic und Petagna.
Neapel war in der Anfangsphase zunächst die aktivere Elf, doch mehr als ein Abschluss von Callejon, den Bergamos Keeper Berisha zur Ecke ablenkte, sprang für den Tabellenführer der Serie A nicht heraus (10.). Mit zunehmender Spieldauer kam Bergamo besser in die Partie. Der Gegner von Borussia Dortmund in der Zwischenrunde der Europa League konnte das Spiel gegen den Leipzig-Widersacher nun offen gestalten. Spielerisch ging allerdings hüben wie drüben nicht allzu viel, was allerdings auch der phasenweise harten Gangart geschuldet war. Nicht weniger als fünf Gelbe Karten musste Schiedsrichter Piero Giacomelli bereits in den ersten 45 Minuten verteilen.
Der zweite Durchgang begann mit einem klassischen Paukenschlag. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als Bergamo-Kapitän Gomez Chiriches auf der linken Seite narrte und in den Strafraum flanken durfte. In der Mitte nahm zunächst Cornelius ab, der Schuss des Dänen wurde aber abgeblockt. Der Ball fiel allerdings Castagne direkt vor die Füße, dieser fackelte nicht lange und traf mit rechts direkt unter die Querlatte.
Napoli-Coach Sarri reagierte umgehend und schickte die beiden Stürmer Mertens und Insigne aufs Feld. Napoli drängte nun auf den Ausgleich, allerdings eröffneten sich so Bergamo Chancen auf Konter. Zwar hatte nun Napoli deutlich mehr Ballbesitz und auch optische Vorteile, doch in der Offensive blieb das Sarri-Team weiterhin vieles schuldig.
Vielmehr strahlte Bergamo bei den schnellen Gegenstößen mehr Gefahr aus. In der 81. Minute schickte Gosens Gomez auf der linken Seite steil. Der Atalanta-Kapitän narrte Chiriches und verlud auch Keeper Sepe mit einem präzisen Linksschuss ins kurze Eck.
Doch so leicht gab sich Napoli dann doch nicht geschlagen. Nur 180 Sekunden später flankte Insigne in den Strafraum, Bergamos deutscher Verteidiger Gosens verlor Mertens aus den Augen, der Belgier köpfte zum 1:2 aus Sicht Napolis ein. Für Spannung war in der Schlussphase also gesorgt, doch für mehr sollte es nicht mehr reichen. Durchaus überraschend schaltete Bergamo den aktuellen Tabellenführer der Serie A aus und trifft nun im Halbfinale der Coppa Italia auf den Gewinner des Turiner Stadtduells zwischen Juventus und dem FC.