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Nach sexistischen Kommentaren: Getafe-Stadion umbenannt

Zusatz fällt weg

Nach sexistischen Kommentaren: Getafe-Stadion umbenannt

Heißt erst mal nur noch Coliseum: das Stadion des FC Getafe.

Heißt erst mal nur noch Coliseum: das Stadion des FC Getafe. IMAGO/ZUMA Wire

Der FC Getafe trägt seine Heimspiele ab sofort nicht mehr im Coliseum Alfonso Perez aus, sondern im Coliseum. Der Name des inzwischen 51 Jahre alten ehemaligen spanischen Nationalspielers wurde aus der offiziellen Stadionbezeichnung gestrichen. Hintergrund sind als sexistisch eingestufte Kommentare, die der langjährige Namensgeber getätigt hatte. Das an den Klub geliehene Stadion müsse "ein Beispiel für die Vermittlung positiver Werte im Sport wie Gleichheit, Solidarität und Respekt sein", teilte der Rat des Madrider Vororts Getafe mit.

Perez hatte in der spanischen Zeitung "El Mundo" über Männer- und Frauenfußball gesagt: "Jeder muss wissen, wo er steht und was Geld generiert. Man kann sich nicht darüber beschweren, was Frauenfußball jetzt ist. Er hat sich weiterentwickelt, aber sie müssen auf dem Boden bleiben und wissen, dass sie in keiner Weise mit einem männlichen Spieler gleichgesetzt werden können." Das hatte gerade nach dem Wirbel um den Kuss-Skandal, den der mittlerweile zurückgetretene spanische Verbandspräsident Luis Rubiales beim Frauen-WM-Finale ausgelöst hatte, für Empörung gesorgt. Als neuer Zusatz für den Stadionnamen ist nun ein Sponsor vorgesehen.

Getafe-Präsident: "In 25 Jahren nie mit Perez gesprochen"

Allzu innig scheint die Beziehung zwischen Perez und dem FC Getafe aber ohnehin nicht mehr gewesen sein. Klubpräsident Angel Torres hatte gegenüber "El Chiringuito" erklärt, er habe "in den 25 Jahren, die ich hier bin, nicht mit ihm gesprochen". Perez ist in Getafe geboren, spielte aber nie für den erst 1983 gegründeten Klub, sondern verbrachte seine Karriere bei Real Madrid, Real Betis und dem FC Barcelona.

Getafe ist aktuell Tabellenelfter in La Liga und hatte unter anderem zum Saisonauftakt Meister FC Barcelona ein 0:0 abgetrotzt. Im Sommertransferfenster hatte der Klub mit der Leihe von Mason Greenwood für Aufsehen gesorgt, der bei Manchester United monatelang wegen massiver Vorwürfe der häuslichen Gewalt außen vor gewesen war. Im Februar war die Anklage gegen den Offensivmann überraschend fallengelassen worden, weil "keine realistische Aussicht auf eine Verurteilung" bestand.

jpe