Preußen-Coach Benno Möhlmann nahm vor diesem Kellerkracher zwei Wechsel im Vergleich zur jüngsten 0:1-Niederlage beim 1. FC Magdeburg vor: Rizzi und Mirkan Aydin durften anstelle von Braun und Stoll (jeweils Bank) von Beginn an ran.
Frankfurts neuer Trainer Gino Lettieri, der sein Debüt mit 0:1 gegen den Halleschen FC verloren hatte, baute seine Mannschaft gar dreimal um: Pirson stand im Tor, Schorch übernahm in der Abwehr und Bahn griff mit an. Dafür draußen: Pellowski, Salem und Morabit (allesamt Bank).
Kader eröffnet, Aydin kontert
Allein die Tatsache, dass sich beide Teams mit je 28 Zählern begegneten, sorgte für Knistern im akuten Abstiegskampf der 3. Liga. Doch auch die jüngsten Bilanzen beider Klubs sprachen Bände: Münster war seit drei Ligaspielen ohne Dreier angetreten, dem FSV war stolze sieben Spieltage lang kein Sieg gelungen (ein Remis). Dementsprechend erwartungsgemäß verlief Abschnitt eins: Es war ein Spiel zweier verunsicherter Teams, in dem der SCP nach einem schnellen Rückstand etwas glücklich zurückkam. Doch der Reihe nach.
Der FSV Frankfurt erwischte an diesem Abend den Blitzstart und ging mit 1:0 in Front: Stark durfte komplett unbedrängt flanken und fand im Zentrum Stürmer Kader, der humorlos einnickte. Preußen-Keeper Schulze Niehues sah dabei allerdings nicht allzu gut aus (3.). Den Hessen tat die frühe Führung gut. In der Defensive stand der FSV kompakt, ließ wenig anbrennen und versuchte es mit vereinzelten Entlastungsangriffen nach vorne. Das 1:1 fiel vor dem Pausengang aber doch noch: Schäfer kriegte die Hand an den Ball und Schiedsrichter Marcel Schütz zeigte auf den Punkt. Aydin übernahm die Verantwortung und verwandelte cool (24.). Für die neuerliche FSV-Führung hätten noch Kader (38.) und Ex-Preuße Ornatelli (41.) sorgen können.
3. Liga, 27. Spieltag
Kader vergibt
Die zweiten 45 Minuten begannen mit der dritten Klappe zwischen Torschütze Kader und Münsters Torwart Schulze Niehues: Nach dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 und dem verpassten 2:1 kurz vor dem Seitenwechsel scheiterte der Frankfurter Angreifer aber am Schlussmann (57.). Nach einem Zusammenstoß zwischen Schorch und Al-Hazaimeh (66.) riskierten die Teams dann etwas mehr - der Dreier sollte her. Doch für mehr Gefahr sorgte wieder Kader, der allerdings erneut von Schulze Niehues ausgebremst wurde (76.).
Rühle trifft den FSV ins Mark
Und als alles aufgrund der liegengebliebenen Frankfurter Chancen auf ein Remis hindeutete, fiel es doch noch - und zwar für die glücklichen Münsteraner, die ein 0:1 in ein 2:1 drehten. Der Mann des Abends hieß Rühle, der sich sein 1. Saisontor offenbar für diesen wichtigen Moment aufgehoben hatte: Der Mittelfeldmann jagte einen Volley sehenswert in die Maschen (89.), wodurch der SCP eine gewaltige Portion Hoffnung im Abstiegskampf schöpfte Zweitliga-Absteiger Frankfurt (acht Ligaspiele ohne Dreier) ganz tief unten mit reinriss.
Der SC Preußen Münster ist am kommenden Freitag (18 Uhr) bei der Reserve des SV Werder Bremen im Einsatz. Der FSV Frankfurt muss am Samstag (14 Uhr) beim VfR Aalen ran.