1860-Coach Michael Köllner vertraute nach dem 3:2 in Havelse exakt auf dieselbe Startformation.
Auch Waldhof war auswärts mit einem 3:1 in Duisburg siegreich, und auch der Mannheimer Trainer Patrick Glöckner sah keine Veranlassung, seine siegreiche Elf zu verändern.
Es war direkt etwas los in den Strafräumen: Hiller musste nach Belkahias Patzer gegen den durchgebrochenen Martinovic Kopf und Kragen riskieren (1.), auf der anderen Seite reklamierten die Löwen nach einem vermeintlichen Handspiel von Seegert (200. Spiel im SVW-Dress) vergeblich Elfmeter (3.).
Salger vergibt, Schnatterer schlägt zu
Die Köllner-Elf war zunächst das aktivere Team und stand dicht vor der Führung, bei Salgers Abschluss aus fünf Metern rettete Boyamba auf der Linie (12.).
Dies rächte sich umgehend, gegen eine viel zu passive Münchner Defensive setzte Martinovic Schnatterer ein, der aus 15 Metern trocken die Führung erzielte (13.).
Martinovic legt verdient nach
Die Löwen waren die folgenden Minuten völlig von der Rolle. Das 2:0 für die spielfreudigen Gäste zeichnete sich nach guten Gelegenheiten (Costly, 17., Martinovic, 19.) schon ab und fiel dann schließlich auch: Weil sich die Münchner nach einer Ecke erneut schlafmützig zeigten, erhöhte Martinovic nach einem Getümmel im Fünfer mit seinem neunten Saisontor ohne Mühe (20.).
1860 sollte im ersten Durchgang nicht ins Spiel finden. Völlig verunsichert agierte die Köllner-Elf viel zu fehlerhaft gegen einen selbstbewussten und präsenten Gegner, der alles im Griff behielt und es verpasste, nachzulegen (Schnatterer, 40., Seegert, 41.).
Köllner hatte seine Schützlinge in der Pause wohl wachgerüttelt, denn die Löwen entfachten nach Wiederanpfiff mächtig Druck. Mölders (48.) und Neudecker (49., 52.) kamen dem 1:2 gegen eingeschnürte Mannheimer nahe.
1860 hofft nach Königsmanns Fauxpas
Gerade als sich die Kurpfälzer etwas zu befreien schienen, gelang Neudecker unter gütiger Mithilfe von Königsmann der Anschlusstreffer - der Keeper ließ den harmlosen 18-Meter-Schuss durch Hände und Beine gleiten, nur noch 1:2 (66.).
Dressel im Glück - Staude kläglich - Martinovic abgebrüht
Die Löwen und vor allem Dressel, der Saghiri rüde foulte, hatten Glück, dass es die Aufholjagd gegen offensiv im zweiten Durchgang völlig abtauchende Mannheimer zu elft fortsetzen konnten (68.).
Die Chance, zumindest einen Punkt mitzunehmen, ergab sich nach einem Handelfmeter, den Donkor nach Meinung von Referee Lars Erbst verursacht hatte. Joker Staude trat an, schob das Leder aber dem das Eck ahnenden Königsmann schwach und unplatziert in die Arme (75.).
Bis auf die erste gefährliche Aktion der Kurpfälzer in Abschnitt zwei - Martinovic traf nur den Pfosten (86.) - passierte in der Schlussphase nichts mehr. In der Nachspielzeit machte Martinovic nach einem Konter mit seinem zweiten Tor alles klar (90.+4).
1860 hat am Samstag (14 Uhr) als Gastgeber von Spitzenreiter Magdeburg den nächsten Hochkaräter vor der Brust. Waldhof ist zwei Tage später am Montagabend (19 Uhr) gegen Wehen Wiesbaden am Ball.