Münchens Trainer Markus von Ahlen nahm im Vergleich zur 1:2-Heimpleite gegen den Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig nur eine personelle Änderung vor: Für Stark begann Weigl im defensiven Mittelfeld. Freiburgs Chefcoach Christian Streich rotierte gegenüber der 0:2-Pleite beim heimstarken FC Augsburg dagegen kräftig. Mielitz, Riether, Mitrovic, Höfler, Kerk und Freis begannen für Bürki, Sorg, Krmas (Innenbandanriss im Knie), Schuster, Schmid und Philipp (Außenbandriss im Sprunggelenk).
Der Letzte der 2. Liga gegen den noch sieglosen Bundesligisten - die Verkrampfung war beiden Teams zu Beginn anzumerken. Es brauchte einige Zeit, ehe Struktur in die Aktionen kam. Dann aber entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, die aber auch von den Fehlern auf beiden Seiten lebte. Spielerisch dagegen blieb hüben wie drüben vieles Stückwerk.
Quasi mit der ersten Chance gingen die Löwen in Führung. Nach einem langen Ball und doppelter Kopfball-Verlängerung (Okotie, Adlung) hatte Rama freie Bahn. Der Albaner fackelte nicht lange und traf trocken ins linke Toreck (16.). Freiburg brauchte knapp zehn Minuten für die Antwort. Kerk brachte eine Freistoßflanke scharf vor das Tor, wo Freis in den Ball sprang und diesen über die Linie bugsierte (25.). Im Anschluss daran beruhigte sich die Partie, die Löwen blieben aber bis zum Pausenpfiff die aktivere Mannschaft. Mehr als ein Pfostenknaller durch Angha (37.) sprang bei den Bemühungen aber nicht heraus. Freiburg deutete bei den schnellen Gegenstößen seine Gefährlichkeit an, doch es fehlte an der notwendigen Konsequenz.
DFB-Pokal
Ohne personelle Wechsel betraten beide Teams nach dem Seitenwechsel wieder den Rasen. Auf dem Platz war im zweiten Durchgang aber viel mehr los als in Hälfte eins, es entwickelte sich ein packender Pokalfight. Was zunächst an den Löwen lag, die zuerst das Kommando übernahmen. Die Chance zur Führung bot sich in der 56. Minute. Adlungs sehr sehenswerter Distanzschuss krachte vom Lattenkreuz ins Feld zurück, Rama setzte nach, konnte den Ball aber nicht mehr kontrollieren.
Mitten in die Drangphase der Löwen setzten die Freiburger zwei Nadelstiche - und das spielerisch richtig klasse! In der 59. Minute schickte Klaus Darida auf der rechten Seite steil. Der Tscheche verschaffte sich Raum und passte nach innen auf Mehmedi, der trocken mit links zum 2:1 einschoss (59.). Nur fünf Minuten später resultierte das 3:1 fast aus einer Kopie des Tores: Dieses Mal nahm Freis auf rechts nach einem Pass von Riether Fahrt auf. Seine gefühlvolle Flanke musste der sträflich ungedeckte Mehmedi nur noch einköpfen (64.).
Die Löwen ließen aber nicht die Köpfe hängen und schlugen in der 69. Minute durch Okotie zurück. Der Österreicher verschaffte sich nach einem Adlung-Eckball resolut Platz, diesen nutzte er, um zum 2:3-Anschlusstreffer einzuköpfen.
Münchens Valdet Rama freut sich über sein 1:0, am Ende jubelten aber die Freiburger. picture alliance
Für Spannung war also in der Schlussphase gesorgt. Beide Teams gingen nun mit viel Engagement zu Werke. Die Löwen drückten auf den Ausgleich, Freiburg hielt aber dagegen. Und die Breisgauer hatten die besseren Chancen. Zunächst nahm Freis ein Weigl-Geschenk nicht an (70.), besser machte es dann der eingewechselte Schmid in der 84. Minute. Nach einem Ableger von Darida blieb der Franzose cool und überwand Ortega zum 4:2. Damit war die Entscheidung gefallen, 1860 konnte keine Antwort mehr geben, im Gegenteil: Mehmedi zog nach einem Einwurf einfach mal aus der Distanz ab und traf mit seinem dritten Tor zum 5:2-Endstand (89.).
Am Sonntag (13.30 Uhr) reist der TSV 1860 München zum VfL Bochum, während der SC Freiburg am selben Tag um 17.30 Uhr beim Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln gefordert ist.