Personal: "Löwen"-Trainer Lorant änderte seine Anfangsformation gegenüber dem Unentschieden in Unterhaching auf zwei Positionen: Für den Gelb- gesperrten Greilich sowie Schroth begannen Cizek und Agostino. Winkler musste wegen muskulärer Probleme kurzfristig passen. MSV-Coach Eichkorn brachte im Vergleich zum 1:2 gegen Freiburg Reiss für den verletzten Beierle im Sturm.
Taktik: Beim TSV 1860 wurde die linke Außenbahn mit Cizek deutlich offensiver besetzt, dafür rückte Tyce zurück ins linke defensive Mittelfeld. Feste Zuordnungen gab es nicht nur in der Abwehr (Kurz gegen Reiss, Stranzl gegen Spies) - Tyce beschattete zudem Töfting, Riedl kümmerte sich um Zeyer. Auf der Gegenseite bekam lediglich Hirsch mit der Bewachung von Häßler eine Sonderaufgabe.
Spielverlauf: Die 60er gestalteten die Partie in der ersten Halbzeit hochüberlegen. Mit Laufbereitschaft, Aggressivität und kompromissloser Zweikampfführung erarbeiteten sich die Gastgeber klare Vorteile. Durch schnelles Spiel über die Zentrale wurden immer wieder Löcher in die MSV- Defensive gerissen. Flachpässe auf die Außenpositionen, in den Rücken der Abwehr, brachten häufig Gefahr, da die Duisburger Decker nicht eng genug bei ihren Gegenspielern waren. So genossen die "Löwen"-Stürmer ungewohnte Freiheiten, kamen immer wieder erfolgreich zum Abschluss. Der Führungstreffer war hier prägnantes Beispiel: Tyce konnte sich gegen vier (!) Gästespieler durchsetzen, Max mustergültig bedienen. Der MSV versuchte zwar mitzuspielen, ließ jedoch den letzten Biss und Zug zum Tor vermissen.
Nach der Pause das gleiche Bild, auch wenn personelle Wechsel Verschiebungen nach sich zogen. Paßlack spielte Decker gegen Spies, so dass Stranzl die Position des ausgewechselten Riedl einnahm. Für die "Zebras" kam Büskens für Hirsch, ging auf die linke Bahn. Osthoff übernahm dafür die Häßler-Bewachung. Die Gastgeber agierten jetzt mit der klaren Führung im Rücken nicht mehr ganz so druckvoll, verloren aber nie die Kontrolle über das Spielgeschehen.
Fazit: Ein angesichts der Spielanteile und Chancenvorteile vor allem in der ersten Halbzeit verdienter Erfolg der Münchner.
Von Stephan von Nocks und Thomas Roth