Trotz des 3:0-Erfolges bei St. Pauli stellte 1860-Trainer Peter Pacult sein Team auf vier Positionen um: Für Ehlers, Tapalovic, Wiesinger und den verletzten Riseth (Achillessehne) kamen nach überstandenen Blessuren Kurz, Hoffmann, Pfuderer und Mykland. Der neuverpflichtete Suker stand noch nicht zur Verfügung. BVB-Coach Matthias Sammer änderte seine Elf gegenüber dem 1:0-Erfolg gegen Stuttgart gezwungenermaßen: Ricken und Evanilson mussten Gelb-gesperrt passen, Rosicky fiel kurzfristig wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade aus. Dafür spielten Oliseh, Reuter und Sörensen. Außerdem kam für Stevic Heinrich nach dreimonatiger Verletzungspause zum Zug.
Das Spiel im Münchner Olympiastadion begann äußerst schleppend. Beide Mannschaften agierten in der Anfangsphase betont vorsichtig, so dass die Torhüter zunächst einen geruhsamen Arbeitstag verbrachten. Torchancen blieben Mangelware. Lediglich Hoffmann nach einem Dribbling am Strafraum (16.) mit abschließendem Torschuss sowie Stevic auf der Gegenseite mit einem Freistoß (20.) sorgten für etwas Gefahr. Ansonsten war viel dem Zufall überlassen. So bei Cernys Flanke in der 25. Minute, die sich gefährlich senkte, doch von BVB-Keeper Lehmann noch zur Ecke geklärt werden konnte. Die Abwehrreihen beider Teams standen solide, die Angriffsbemühungen sowohl der "Löwen" als auch der Dortmunder waren harmlos und wenig durchdacht. Die Pacult-Elf sorgte gegen Ende der ersten Halbzeit über rechts durch Flanken von Cerny und Kurz sowie über links durch beherzte Sololäufe von Bierofka für ein bisschen mehr Belebung in dieser Partie, ohne allerdings das BVB-Tor ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Nach dem Pausentee wurde das Spiel etwas offener. Beide Mannschaften erhöhten das Tempo und riskierten auch mehr. Nach Chancen für Heinrich auf Dortmunder Seite (51.) und Pürk für die Münchner (53. / 57.) sorgte ein grober Fehler von Hoffmann für die Führung der Borussia. Eine Flanke von Stevic von der rechten Seite köpfte der "Löwen"-Abwehrspieler vor die Füße von Ewerthon. Der Brasilianer ließ sich die Chance nicht nehmen und vollendete aus fünf Metern eiskalt (61.). 1860-Coach Peter Pacult reagierte und brachte für den Unglücksraben Hoffmann mit Winkler einen zweiten Stürmer. Doch ehe Winkler richtig im Spiel war, stand es schon 2:0. Wieder nutzte die Borussia den Fehler eines Münchner Spielers. Torwart Jentzsch langte nach einer Ecke von Stevic am Ball vorbei, Koller profitierte von diesem Patzer und köpfte das Leder vom hinteren Fünfmetereck über den kleinen Mykland hinweg ins Tor (70.). Nach dem Anschlusstreffer von Häßler, der mit einem fulminanten Schuss aus fast 30 Metern traf (78.), keimte kurz noch einmal Hoffnung auf, doch fast im Gegenzug fiel die Entscheidung zu Gunsten des BVB. Der durchgebrochene Ewerthon wurde von Jentzsch im Strafraum zu Fall gebracht, Amoroso ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den fälligen Foulelfmeter sicher. Danach war die Partie gelaufen, die Sammer-Elf brachte die beruhigende Führung souverän über die Zeit. In einer durchwachsenen Bundesliga-Begegnung sicherte sich Borussia Dortmund bei 1860 München nicht unverdient drei Punkte. Der BVB nahm die eklatanten individuellen Fehler der "Löwen" dankend an und bestrafte die Pacult-Elf bitter.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend