Gegenüber dem enttäuschenden 0:0 im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen krempelte "Löwen"-Trainer Reiner Maurer seine Startelf um und nahm vier personelle Änderungen vor: Cerny, Baier, Gebhardt und Agostino mussten weichen. Lehmann (nach abgesessener Gelb-Sperre), Tyce, Milchraum und Vucicevic kamen in die Begegnung. Aachens Trainer Dieter Hecking änderte sein Team im Vergleich zum 4:0-Heimsieg gegen Energie Cottbus auf drei Positionen: Reghecampf, Michalke und Landgraf, der sich beim Aufwärmen eine Zerrung zuzog, wurden ersetzt durch Brinkmann, Fiel und Rolfes. Verzichten musste die Alemannia erneut auf den Einsatz von Stammtorhüter Straub (Bänderverletzung), der wie bereits in den vergangenen beiden Partien von Nicht vertreten wurde.
Bereits vor der Begegnung im Stadion an der Grünwalder Straße stand fest, dass nur der Sieger dieser Partie sich weiterhin ernsthafte Hoffnungen auf den Aufstieg in das Oberhaus machen durfte.
Diese Konstellation schien beide Teams zunächst etwas zu lähmen, brachten doch beide Mannschaften in der Offensive in der Anfangsphase nur wenig Konstruktives zu Stande.
Nach zehn Minuten kam Aachen zur ersten Torgelegenheit, als Gomez sich auf der rechten Seite durchsetzte und den Ball flach nach innen gab. Lehmann rettete in höchster Not vor dem einschussbereiten Meijer.
In der Folgezeit gingen die "Löwen" sehr aggressiv zu Werke und konnten die Mehrzahl der Zweikämpfe im Mittelfeld für sich entscheiden. In der Vorwärtsbewegung kam der letzte Pass jedoch meist nicht an, die Schussversuche der Münchner blieben harmlos, so dass Aachens Keeper Nicht kaum einmal eingreifen musste.
Machtlos war der Alemannen-Schlussmann in der 25. Minute, als Milchraum mit einem sehenswerten Treffer die Führung für den TSV 1860 erzielte. Nach einer weiten Flanke von Kolomaznik nahm der 20-Jährige den Ball volley und schoss aus wenigen Metern halblinker Position unhaltbar zum 1:0 ein.
Die Alemannen reagierten wütend und hatten einige kleinere Gelegenheiten zum Ausgleich, konnten jedoch in einer mitunter überhart geführten und spielerisch eher enttäuschenden ersten Halbzeit keinen Treffer mehr erzielen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Aachener am Drücker, konnten aber nur eine große Chance durch Meijer herausspielen, die ""Löwen""-Keeper Ochs aber glänzend entschärfte (49.).
Doch die Sechziger liessen sich nicht beirren, griffen früh an und zwangen die Alemannia zu Fehlern: Zunächst schob Schlaudraff in der eigenen Hälfte den Ball unbedrängt zu Vucicevic. Der ließ sich nicht lange bitten, umspielte Sichone und schoß den Ball unhaltbar ins linke obere Eck des Aachener Tores (60.).
Keine vier Minuten später verlor wieder Schlaudraff - nach schlechtem Zuspiel von Sichone - den Ball an Vucicevic. Der zog auf dem rechten Flügel auf und davon und bediente den freien Kolomaznik in der Mitte. Der ""Löwen""-Mittelstürmer umkurvte noch Torhüter Nicht und schob den Ball zum vorentscheidenden 3:0 ein.
Routiniert spielten nach diesem Doppelschlag die "Löwen" gegen konsternierte Aachner den Sieg nach Hause und ließen dabei sogar noch die eine oder andere Chance aus.
Mit dem überzeugenden Sieg gegen den direkten Konkurrenten um den Aufstieg wahrt der TSV 1860 München alle Chancen, den begehrten dritten Tabellenplatz und damit den Aufstieg zu schaffen. Alemannia Aachen kann nach der herben Niederlage für die nächste Saison in der Zweiten Liga planen.